Bei dem hier gezeigten Objekt handelt es sich um einen im Juli 1927 erworbenen Altbestand des Museums Angermünde. Das Objekt entspricht den Äxten mit gekniffenem Nacken (Axt Typ – K/Uckermärkischer Typ), die der Oderschnurkeramik zugeordnet werden können (Feustel 1980, N13.7-8). Die hauptsächlichen Merkmale (geschwungener Körper und gekniffener Nacken) sind jedoch nur schwach ausgeprägt. Das Gerät ist am gesamten Beilkörper roh überschliffen und weist eine konische Bohrung auf.
Wahrscheinlich handelte es sich bei diesen Äxten um handwerkliche oder repräsentativ genutzte Geräte, aber auch ein kriegerischer Einsatz ist nicht auszuschließen (bisweilen werden sie mit der Bezeichnung „Streitaxt“ in Verbindung gebracht). Die Axt aus dem Bestand des Museums Angermünde ist ein gutes Beispiel für die Vernetzung der spätneolithischen (jungsteinzeitlichen) Bauern in der Region Uckermark mit der überregionalen Gruppe der Schnurkeramik bzw. Einzelgrabkultur.
Literatur
R. Feustel (Hrsg.), Typentafeln zur Ur- und Frühgeschichte (Weimar 1980).
G. Wetzel, Oderschnurkeramik
https://www.brandenburgikon.net/index.php/de/sachlexikon/oderschnurkeramik
G. Wetzel, Schnurkeramik
https://www.brandenburgikon.net/index.php/de/sachlexikon/schnurkeramik
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