Bei dem Gerät aus Criewen, Gem. Schwedt/Oder Fdpl. 8, handelt es sich um ein Spitznackiges Beil vom Typ 2, welches in Norddeutschland mit der frühen Phase der Trichterbecher-Kultur (TBK) verbunden wird. Dadurch gehören die Beile zu den ersten geschliffenen Werkzeugformen im Kontext der frühen sesshaften Bauern in der Region der Uckermark und Norddeutschland. Charakteristisch sind vor allem die überschliffenen Flanken, die bisweilen Reste des Abbauprozesses durch das Schlagen des Rohstücks aufweisen können. Der Typ 2 ist kleiner als sein vermutlicher Vorgänger (Typ 1) und zeigt ebenfalls Schliff der auf Ober- und Unterseite, der bis zur Schneide reicht (Klassen 2004, 209-210).
Zeitlich lassen sich die Beile im norddeutschen Frühneolithikum (Jungsteinzeit), etwa in der Phase FN 1b fassen, welche ebenfalls der Siggeneben-Phase entspricht (Hartz, Lübke 2005, 133-134).
Literatur
L. Klassen, Jade und Kupfer. Untersuchungen zum Neolithisierungprozess im westlichen Ostseeraum unter besonderer Berücksichtigung der kulturellen Entwicklung Europas 5500-3500 BC (Moesgård 2004).
S. Hartz, H. Lübke, Zur chronostratigraphischen Gliederung der Ertebølle-Kultur und frühesten Trichterbecher-Kultur in der südlichen Mecklenburger Bucht. In: H. Jöns, F. Lüth (Hrsg.), Bodendenkmalpflege in Mecklenburg-Vorpommern. Jahrbuch 2004. Bd. 52, 2005, 119-143.
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