Bei dem Objekt handelt es sich wahrscheinlich um die Rohform einer Donauländischen Axt: ein alter Museumsbestand aus der Zeit vor 1945, dessen Provenienz nicht mehr zu klären ist. Das Gerät ist bereits geschliffen, besitzt jedoch noch nicht die typische rundliche bzw. bauchige Form, weswegen eine zweifelsfreie Ansprache an dieser Stelle nicht erfolgen kann. Auf der Unterseite ist bereits das Bohrloch durch eine Pickspur angedeutet.
Donauländische Äxte erscheinen im Norden Deutschlands im Kontext des ausgehenden Mesolithikums (Mittelsteinzeit) und sind vermutlich in den meisten Fällen importiert. Äxte aus stratigrafisch gesicherten Verhältnissen sind eher selten, zumeist handelt es sich um Oberflächenfunde (Hartz, Lübke 2012, 651). Das hier gezeigte Beispiel besitzt keine makroskopisch erkennbaren Gebrauchsspuren und wurde offenbar vor der Fertigstellung verworfen oder in einem nicht mehr nachvollziehbaren Kontext deponiert.
Literatur
S. Hartz, H. Lübke, Geräteformen im Nordischen Endmesolithikum (Ertebøllekultur) und im Nordischen Frühneolithikum (Ältere Trichterbecherkultur). In: H. Floss (Hrsg.), Steinartefakte. Vom Altpaläolithikum bis in die Neuzeit, 2012/2013, 647-657.
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