Das gezeigte Objekt ist eine „Streitaxt“ aus Angermünde, Gem. Angermünde. Das Objekt ist auf allen Seiten geschliffen und zeigt ein gleichmäßig gebohrtes Schaftloch in der Mitte. Der Nacken ist rundlich ausgearbeitet. Besonders ausfällig ist die sorgfältige Politur der Granitoberfläche, wodurch das Gerät im Lichteinfall leicht glänzt.
Die Bezeichnung Streitaxt ist forschungsgeschichtlich bedingt und lässt keinen zwangsläufigen Schluss auf den Gebrauch des Geräts zu. Bisweilen sind vergleichbare Vertreter auch unter der Bezeichnung Fredsgaard Axt anzutreffen (Feustel 1980, N5.11). Vermutlich wird das Gerät verschiedene Verwendungsbereiche (Werkzeug, Waffe, Prestigeobjekt) abgedeckt haben. Äxte dieser Form stehen in Verbindung mit der früh- bis mittelneolithischen (jungsteinzeitlichen) Trichterbecher-Kultur und sind Zeugnisse der handwerklichen Fähigkeiten der frühen sesshaften Bauern in der Region Uckermark.
Literatur
R. Feustel (Hrsg.), Typentafeln zur Ur- und Frühgeschichte (Weimar 1980).
(G. Wetzel, Oderschnurkeramik (2300–2100/2000 v. Chr.):
https://www.brandenburgikon.net/index.php/de/sachlexikon/fruehe-trichterbecherkultur
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