Die hier gezeigte Schneide stammt von einer Facettenaxt aus Angermünde, Gem. Angermünde, Fdpl. 55. Sie ist ausschwingend zum Beilkörper abgesetzt, weist sechs Facetten auf und steht der Form nach den flachen Hammeräxten nahe (R. Feustel 1980, N5.9). Als Ausgangsmaterial dient ein feiner Granit, der auf allen Seitensorgfältig überschliffen wurde.
Facettenäxte mit Hammerkopf gehören zu den klassischen Steingeräten der frühneolithischen (jungsteinzeitlichen) Trichterbecher-Kultur (TBK). Ihre Angehörigen lassen sich durch verschiedene formenspezifische Ausprägungen zwischen Südschweden, Tschechien und dem Oberlauf des Dnjepr feststellen. Die Angehörigen der Kultur waren frühe Bauern in der Region Uckermark und gehörten zur Westgruppe der TBK. Die von ihnen hergestellten Facettenäxte waren vermutlich Werkzeug, Waffe und Prestigeobjekt in einem.
Literatur
R. Feustel (Hrsg.), Typentafeln zur Ur- und Frühgeschichte (Weimar 1980).
G. Wetzel, Frühe Trichterbecherkultur (4100/4000–3600/3500 v. Chr.)
https://www.brandenburgikon.net/index.php/de/sachlexikon/fruehe-trichterbecherkultur
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