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Museum Angermünde Steinartefakte [MA00505] Archiv 2023-08-03 12:49:45 Vergleich

Spitznackiges Beil aus dem Museumsbestand Angermünde

AltNeu
5Inventarnummer: MA005055Inventarnummer: MA00505
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7Beschreibung7Beschreibung
8Spitznackiges Beil vom Typ 1 aus dem Altbestand des Museums Angermünde. Da es sich um einen Fund aus der Zeit vor 1945 handelt, ist die Provenienz nicht mehr festzustellen. 8Bei diesem durchbohrten Schuhleistenkeil handelt es sich um einen Altfund des Museums Angermünde aus der Zeit vor 1945, dessen Provenienz nicht mehr geklärt werden kann. Am ehesten ist das Gerät mit der Form Neversdorf zu vergleichen (Ansprache nach Klassen 2004, 34). Anders als vergleichbare durchbohrte Schuhleistenkeile ist dieser Vertreter jedoch nicht geschliffen worden. Die Oberfläche scheint eher gepickt worden zu sein. Eine andere Erklärung könnte ein langer Verwitterungsprozess in einem feuchten Milieu sein, der die Oberfläche abgenutzt hat. Eine Bestimmung des Rohmaterials war bislang nicht möglich.
9Es handelt sich um die früheste Form geschliffener Beile im norddeutschen Raum. Charakteristisch sind vor allem die geschlagenen Flanken, die nicht überschliffen wurden. Der Typ 1 weist Schliffspuren nur auf der Ober- und Unterseite auf; diese reichen bis zur Schneide. Spitznackige Beile vom Typ 1 werden in Norddeutschland mit der frühen Phase der Trichterbecher-Kultur (TBK) und damit mit den frühen sesshaften Bauern im beginnenden Neolithikum (Jungsteinzeit) in Verbindung gebracht. Eine Entwicklung aus den Kernbeilen mit spezialisierter Schneide heraus, ist bislang nicht nachgewiesen worden (Klassen 2004, 213; Hartz, Lübke 2012, 651, 656; v. Fournier i. Vorb). Generell ist mit einem ersten Auftreten in der Zeit zwischen 3800 bis 3600 cal. BC zu rechnen (Klassen 2004, 209-210, 213). 9Vornehmlich sind durchbohrte Schuhleistenkeile Werkzeuge zur Holzverarbeitung, wobei in vielen Fällen die Größe ausschlaggebend für die Anwendung ist. Darüber hinaus ist aber auch der Gebrauch als Waffe, wie im Fall des süddeutschen „Massakers von Talheim“, in wenigen Fällen belegt (Wahl, König 1987).
10 10Durchbohrte Schuhleistenkeile werden in den südlichen Regionen Deutschlands mit den frühen sesshaften Bauern (Rössener-Kultur u. Stichbandkeramik) des Mittelneolithikums (Jungsteinzeit) in Verbindung gebracht. In Norddeutschland/Nordeuropa sind sie in kleinen Stückzahlen hingegen eher im Kontext des ausgehenden Mesolithikums (Mittelsteinzeit) und der damit verbundenen Ertebølle-Kultur zu finden (Klassen 2004, 50-52). In der Uckermark ist der kulturelle Kontext der durchbohrten Schuhleistenkeile bislang unklar.
11Literatur 11
12 12Literatur
13L. Klassen, Jade und Kupfer. Untersuchungen zum Neolithisierungprozess im westlichen Ostseeraum unter besonderer Berücksichtigung der kulturellen Entwicklung Europas 5500-3500 BC (Moesgård 2004). 13L. Klassen, Jade und Kupfer. Untersuchungen zum Neolithisierungprozess im westlichen Ostseeraum unter besonderer Berücksichtigung der kulturellen Entwicklung Europas 5500-3500 BC (Moesgård 2004).
14 14J. Wahl, H. G. König (Hrsg.): Anthropologisch-traumatologische Untersuchung der menschlichen Skelettreste aus dem bandkeramischen Massengrab bei Talheim, Kreis Heilbronn. In: Fundberichte aus Baden-Württemberg, Band 12, 1987. S. 65–193.
15S. Hartz, H. Lübke, Geräteformen im Nordischen Endmesolithikum (Ertebøllekultur) und im Nordischen Frühneolithikum (Ältere Trichterbecherkultur). In: H. Floss (Hrsg.), Steinartefakte. Vom Altpaläolithikum bis in die Neuzeit, 2012/2013, 647-657.
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17K. v. Fournier, Kern- und Scheibenbeile in der Uckermark. Quantitative und qualitative Analysen an mesolithischen Inventaren aus Nordost-Brandenburg (i. Vorb.).
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19Material/Technik16Material/Technik
20Flint/Silex17Flint/Silex
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49Stand der Information: 2023-08-03 12:49:4546Stand der Information: 2023-07-31 10:11:05
50[CC BY-NC-SA @ Museum Angermünde](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)47[CC BY-NC-SA @ Museum Angermünde](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Museum Angermünde

Objekt aus: Museum Angermünde

1913 entstand als Gründung des „Vereins für Heimatkunde Angermünde“ ein Heimatmuseum. Neben Spenden von den Handwerkerinnungen und Kirchengemeinden...

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