Bei diesem Objekt handelt es sich um einen durchbohrten Schuhleistenkeil aus Biesenbrow, Gem. Angermünde. Die rundliche, gedrungene Form entspricht am ehesten der Form Wedel (Ansprache nach Klassen 2004, 27). Die Bohrung ist konisch und wurde von einer Seite ausgeführt. Das Gerät ist aus Granit gefertigt und auf allen Seiten unterschiedlich stark geschliffen. Einige Flächen weisen noch Pickspuren auf. Die Schneide ist rundlich ausgeformt und weist, vermutlich durch die Nutzung verursachte, Ausbrüche auf.
Durchbohrte Schuhleistenkeile werden in den südlichen Regionen Deutschlands mit den frühen sesshaften Bauern (Rössener-Kultur u. Stichbandkeramik) des Mittelneolithikums (Jungsteinzeit) in Verbindung gebracht. In Norddeutschland/Nordeuropa sind sie in kleinen Stückzahlen hingegen eher im Kontext des ausgehenden Mesolithikums (Mittelsteinzeit) und der damit verbundenen Ertebølle-Kultur assoziiert (Klassen 2004, 50-52). In der Uckermark ist der kulturelle Kontext der durchbohrten Schuhleistenkeile bislang weitestgehend unklar.
Literatur
L. Klassen, Jade und Kupfer. Untersuchungen zum Neolithisierungsprozess im westlichen Ostseeraum unter besonderer Berücksichtigung der kulturellen Entwicklung Europas 5500-3500 BC (Moesgård 2004).
de