Bei diesem Objekt handelt es sich um einen durchbohrten Schuhleistenkeil aus Biesenbrow, Gem. Angermünde. Die Form entspricht am ehesten der Form Dodow (Ansprache nach Klassen 2004, 36). Die Bohrung wurde vermutlich von beiden Seiten ausgeführt; es deutet sich eine leichte Uhrglasform an. Das Gerät ist aus einem feinen Granit gefertigt und auf allen Seiten unterschiedlich stark geschliffen. Die Schneide läuft leicht angespitzt aus und erinnert an einen schrägen Meißel.
Durchbohrte Schuhleistenkeile werden in den südlichen Regionen Deutschlands mit den frühen sesshaften Bauern (Rössener-Kultur u. Stichbandkeramik) des Mittelneolithikums (Jungsteinzeit) in Verbindung gebracht. In Norddeutschland/Nordeuropa sind sie in kleinen Stückzahlen hingegen eher im Kontext des ausgehenden Mesolithikums (Mittelsteinzeit) und der damit verbundenen Ertebølle-Kultur assoziiert (Klassen 2004, 50-52). In der Uckermark ist der kulturelle Kontext der durchbohrten Schuhleistenkeile bislang weitestgehend unklar.
Literatur
L. Klassen, Jade und Kupfer. Untersuchungen zum Neolithisierungsprozess im westlichen Ostseeraum unter besonderer Berücksichtigung der kulturellen Entwicklung Europas 5500-3500 BC (Moesgård 2004).
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