Bei dem hier gezeigten Objekt handelt es sich um eine Flachhaue/einen flachen Dechsel aus Schmiedeberg, Gem. Angermünde. Bei diesen Werkzeugen handelt es sich um eine frühe geschliffene Beilform, die vor allem zur Holzbearbeitung genutzt wurde. Bei dem gezeigten Objekt lassen sich keine makroskopischen Beschädigungen der Schneide feststellen, wodurch eine praktische Nutzung unklar bleibt.
In Süd- und Westdeutschland erscheinen die als quergeschäfteten Dechselklingen genutzten Objekte im Kontext der Linearbandkeramik, Stichbandkeramik und der Rössener-Kultur. An der norddeutschen Ostseeküste sind sie u.a. aus Siedlungen der Ertebølle-Kultur und somit aus dem Kontext der späten Jäger und Sammler bekannt (Klassen 2004, 55-56). In welchen der Bereiche sie in der Herkunftsregion fallen, ist u.a. aufgrund der ungeklärten Provenienz im Augenblick nicht nachzuvollziehen.
L. Klassen, Jade und Kupfer. Untersuchungen zum Neolithisierungsprozess im westlichen Ostseeraum unter besonderer Berücksichtigung der kulturellen Entwicklung Europas 5500-3500 BC (Moesgård 2004).
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