Die kleine Scherbe ist mit einem Muster aus Einstichen verziert. Die Einstiche sind versetzt zueinander, doch ist die Art der Stichführung unsicher. Mindestens zwei Reihen befinden sich waagerecht auf dem Bauchumbruch und mindestens zwei Reihen gehen in einem Winkel von etwa 60 Grad davon ab. Dies ist ein typisches Muster der Stichband- bzw. Stichreihenkeramik, wobei diese stets in Doppel- oder Mehrfachstichen ausgeführt sind. Die Stichreihenkeramik ist die polnische / ostdeutsche Ausprägung der Stichbandkeramik. Diese entwickelt sich aus der Linearbandkeramik und ist v. a. in Polen, Böhmen und Mitteldeutschland verbreitet.
Die Einordnung ist aufgrund einer ungewöhnlichen Stichform nicht eindeutig. Die Machart, ein fein gemagerter Ton, die sehr ordentlicihe Glättung der Oberfläche und der Brand passen durchaus auch zur Stichbandkeramik.
Der Fund stammt aus Gellmsersdorf 1, Flur „Alter Kietz“ und wurde von H. Seidel 1980 gemeldet und dem Museum übergeben
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