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Museum Angermünde [MA00395] Archiv 2023-09-21 17:29:34 Vergleich

Transportkiste Vertreibung der Familien Fritsch und Drescher

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8Die Kiste ist ein Fund von einem Dachboden in Angermünde und kam ohne Angaben ihrer Herkunft als Schenkung ins Museum. Inhalt der Kiste war der Aufschrift zufolge Flüchtlingsgut der Familie E. Fritsch und W. Drescher aus Würbenthal, heute Vrbno pod Pradědem Tschechien. Mit dem Waggon Nr. 32 lautete ihre Destination Berliner Straße 70 in Angermünde. Nachforschungen ergaben, dass es sich um Adelheid geb. Fritsch aus der Zuckmantelerstr. 93, Wilhelm Drescher und Aloisia Kröst handelt. Wilhelm Drescher war Werkmeister und wohnte vor der Vertreibung in der Bahnhofsstraße, Würbenthal. 8Die Kiste ist ein Fund von einem Dachboden in Angermünde und kam ohne Angaben ihrer Herkunft als Schenkung ins Museum. Inhalt der Kiste war der Aufschrift zufolge Flüchtlingsgut der Familie E. Fritsch und W. Drescher aus Würbenthal, heute Vrbno pod Pradědem Tschechien. Mit dem Waggon Nr. 32 lautete ihre Destination Berliner Straße 70 in Angermünde. Nachforschungen ergaben, dass es sich um Adelheid geb. Fritsch aus der Zuckmantelerstr. 93, Wilhelm Drescher und Aloisia Kröst handelt. Wilhelm Drescher war Werkmeister und wohnte vor der Vertreibung in der Bahnhofsstraße, Würbenthal.
9Binnen weniger Stunden mussten sie sich von ihrer Heimat verabschieden. Jede Person durfte 40 kg Gepäck mitnehmen. Der Zug bestand etwa aus 40 Güterwaggons mit Schiebetüren auf jeder Seite, links und rechts stand gestapeltes Gepäck, in der Mitte ein Eimer für die Notdurft. Während der Fahrt in den Westen diente der Deckel der Kisten als Bank, als Tisch und nachts als Schlafstätte. 9Binnen weniger Stunden mussten sie sich von ihrer Heimat verabschieden. Jede Person durfte 40 kg Gepäck mitnehmen. Der Zug bestand etwa aus 40 Güterwaggons mit Schiebetüren auf jeder Seite, links und rechts stand gestapeltes Gepäck, in der Mitte ein Eimer für die Notdurft. Während der Fahrt in den Westen diente der Deckel der Kisten als Bank, als Tisch und nachts als Schlafstätte.
10Eine Anweisung an die Angermünder Bevölkerung berichtet über die Unterbringung der Flüchtlinge auf Strohsäcken im Gymnasium. Angermünde erfuhr 1946 einen Bevölkerungszuwachs von 2253 Flüchtligen. Wie überall in Deutschland waren sie nicht willkommen. Wohnraum und Essen war knapp und musste nun auch noch geteilt werden. Eingerichtete Lager waren bald restlos überfüllt. Wilhelm Drescher und seine Frau Aloisia blieben neuen Erkenntnissen nach nicht in Angermünde. Das Paar wird 1946 in Edelshausen, Kreis Schrobenhausen in Oberbayern gemeldet, wo sie mit ihrem Sohn Rudolf Drescher bis 1954 blieben. Von dort ging ihre Reise weiter nach München. Die Spur von Emil Fritsch konnte bisher nicht weiterverfolgt werden. 10Eine Anweisung an die Angermünder Bevölkerung berichtet über die Unterbringung der Flüchtlinge auf Strohsäcken im Gymnasium. Angermünde erfuhr 1946 einen Bevölkerungszuwachs von 2253 Flüchtligen. Wie überall in Deutschland waren sie nicht willkommen. Wohnraum und Essen war knapp und musste nun auch noch geteilt werden. Eingerichtete Lager waren bald restlos überfüllt. Wilhelm Drescher und seine Frau Aloisia blieben neuen Erkenntnissen nach nicht in Angermünde. Das Paar wird 1946 in Edelshausen, Kreis Schrobenhausen in Oberbayern gemeldet, wo sie mit ihrem Sohn Rudolf Drescher bis 1954 blieben. Von dort ging ihre Reise weiter nach München. Die Spur von Emil Fritsch konnte bisher nicht weiterverfolgt werden.
11Ausstellungsobjekt in der Sonderausstellung "180 Jahre Eisenbahn" (Januar-Juni 2023) im Museum Angermünde. [ Katrin Harth ]11Ausstellungsobjekt in der Sonderausstellung "180 Jahre Eisenbahn" (Januar-Juni 2023) im Museum Angermünde
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13Material/Technik13Material/Technik
14Holz, Metall14Holz, Metall
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55Stand der Information: 2023-09-21 17:29:3455Stand der Information: 2023-07-08 03:24:17
56[CC BY-NC-SA @ Museum Angermünde](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)56[CC BY-NC-SA @ Museum Angermünde](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Museum Angermünde

Objekt aus: Museum Angermünde

1913 entstand als Gründung des „Vereins für Heimatkunde Angermünde“ ein Heimatmuseum. Neben Spenden von den Handwerkerinnungen und Kirchengemeinden...

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