Zur Windmessung in der freien Atmosphäre wurden um die Wende zum 20. Jahrhundert und noch einige Jahrzehnte danach optische Theodolite zur Verfolgung von Pilotballons benutzt. Im sogenannten "Doppel-Anschnitt-Verfahren" wurden dabei zwei Theodolite gleichzeitig eingesetzt, die in einer wohl abgemessenen Entfernung voneinander standen. An beiden Theodoliten wurde zu gleichen Zeitpunkten der Höhen- und Seitenwinkel abgelesen und notiert, mit denen man den Pilotballon im Visier hatte. So konnte man die Höhe des Pilotballons errechnen und im Vergleich mit der vorherigen Messung die durch den Wind bewirkte Abdrift nach Richtung und Entfernung ermitteln. Daraus ließ sich rechnerisch der in den jeweiligen Höhen herrschende Wind bestimmen. Der hier gezeigte Theodolit wurde von der Berliner Firma Fuess hergestellt. Er befindet sich in den Sammlungen des Wettermuseums.
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