Die Sitzmöbelgarnitur aus den Elisabeth-Kammern des Berliner Schlosses besteht aus einem Kanapee und vier Stühlen. Sie sind im Zusammenhang mit der Neuausstattung der Elisabeth-Kammern 1870/ 1871 entstanden, hergestellt hat sie wohl eine Berliner Werkstatt. Die Sitzbank ist in keinem der im Inventarkonzept verzeichneten Zimmer aufgelistet. Sie wird daher möglicherweise vor den Zimmern an der Schlossplatzseite gestanden haben, wo die Schnitzerei mit dem Schwarzen Adlerorden, der auf das Haus der Hohenzollern verweist, gut sichtbar zur Geltung kommt. Ihre repräsentative Wirkung erzielen die Möbel durch ihre neubarocke, an Vorbilder aus dem frühen 18. Jahrhundert angelehnten Gestalt. An diese Zeit des ersten preußischen Königs, der die Elisabeth-Kammern ursprünglich einrichten ließ, erinnern auch die Sterne des Ordens, den Friedrich I. in Preußen im Jahr 1701 stiftete. Der Charakter der ornamentalen Schnitzereien folgt aber keineswegs getreu barocken Vorbildern, sondern abstrahiert und formalisiert Akanthuslaub und Bandwerk und setzt es in neuen Kombinationen zusammen.
de