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5 | Inventarnummer: V 1 | 5 | Inventarnummer: V 1 |
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7 | Beschreibung | 7 | Beschreibung |
8 | Die Uhr gehört zur Originalausstattung der Blauen Kammer, des Vorzimmers in der Königswohnung im Potsdamer Neuen Palais. Friedrich II. von Preußen bestellte sie bei dem vielseitigen, seit Mitte der 1740er Jahre in Potsdam wirkenden Schweizer Kunsthandwerker Johann Melchior Kambly (1718-1782), Sohn eines Zürcher Uhrmachers. Bei der Rechnungslegung erwähnt Kambly, dass der König selbst den Entwurf zur Uhr genehmigt („approbiert“) hätte, eine Angewohnheit, die Friedrich bei seinen Bauprojekten häufig an den Tag legte. Es zeigt auch, wie die kostbar mit Schildpatt furnierte und mit vergoldetem Zierrat versehene Uhr als Möbelstück, Zeitmesser und mechanischer Musikspielautomat in den Gesamtentwurf der Raumausstattung einbezogen wurde. Die Gestaltung des Gehäuses harmoniert mit der wandfesten Dekoration des Vorzimmers, in dem neben dem Thema der Natur auch das der Tonkunst vorherrscht: Musizierende Putten mit allerlei Instrumenten finden sich sowohl auf der Uhr als auch in der Sockel- und Frieszone der Wände wieder. | 8 | Die Uhr gehört zur Originalausstattung der Blauen Kammer, des Vorzimmers in der Königswohnung im Potsdamer Neuen Palais. Friedrich II. von Preußen bestellte sie bei dem vielseitigen, seit Mitte der 1740er Jahre in Potsdam wirkenden Schweizer Kunsthandwerker Johann Melchior Kambly (1718-1782), Sohn eines Zürcher Uhrmachers. Bei der Rechnungslegung erwähnt Kambly, dass der König selbst den Entwurf zur Uhr genehmigt („approbiert“) hätte, eine Angewohnheit, die Friedrich bei seinen Bauprojekten häufig an den Tag legte. Es zeigt auch, wie die kostbar mit Schildpatt furnierte und mit vergoldetem Zierrat versehene Uhr als Möbelstück, Zeitmesser und mechanischer Musikspielautomat in den Gesamtentwurf der Raumausstattung einbezogen wurde. Die Gestaltung des Gehäuses harmoniert mit der wandfesten Dekoration des Vorzimmers, in dem neben dem Thema der Natur auch das der Tonkunst vorherrscht: Musizierende Putten mit allerlei Instrumenten finden sich sowohl auf der Uhr als auch in der Sockel- und Frieszone der Wände wieder. |
9 | Stilistisch orientiert sich die mit Sockel, Pendelkasten und Kopf dreiteilig aufgebaute Uhr an französischen Möbelentwürfen der Louis XV-Epoche. Eine Eigenart Kamblys bleibt die Dekoration mit lebhaft bewegten Putten, die auch an anderen Möbeln für Friedrich II., wie Uhren oder Eckschränke, zu finden sind. An diesem Gehäuse hielten ursprünglich alle drei Knaben Blasinstrumente, die Flöte (?) des rechten, sich weit zurücklehnenden Kindes ging verloren, ebenso das Gerät in der linken Hand des mittleren Knaben, von dem nur noch der Griff vorhanden ist. Das Horn des links sitzenden Kindes wurde bei einer früheren Restaurierung diesem nicht in die Hand gegeben, sondern – wohl weil man es besser zu befestigen versuchte – unsachgemäß auf den Handrücken geschraubt. Die vordere Tür am Pendelkasten verweist mit ihrer vergoldeten Dekoration aus Tamburin, Oboe und Flöte auf das Musikwerk im Inneren des Gehäuses. Die eingesetzte Walze spielt eine Melodie aus der Oper „Arminio“ von Johann Adolf Hasse (1699-1783). Der gefeierte, von Friedrich II. und Voltaire bewunderte kurfürstlich-sächsische und königlich-polnische Hofkomponist führte die erste Fassung dieses Singspiels 1745 in Dresden auf. Zwei Jahre später kam es in Berlin auf die Bühne. Zur feierlichen Einweihung des Neuen Palais im Juli 1768 wurden zwei Oratorien von Hasse gespielt. (Silke Kiesant) | 9 | Stilistisch orientiert sich die mit Sockel, Pendelkasten und Kopf dreiteilig aufgebaute Uhr an französischen Möbelentwürfen der Louis XV-Epoche. Eine Eigenart Kamblys bleibt die Dekoration mit lebhaft bewegten Putten, die auch an anderen Möbeln für Friedrich II., wie Uhren oder Eckschränke, zu finden sind. An diesem Gehäuse hielten ursprünglich alle drei Knaben Blasinstrumente, die Flöte (?) des rechten, sich weit zurücklehnenden Kindes ging verloren, ebenso das Gerät in der linken Hand des mittleren Knaben, von dem nur noch der Griff vorhanden ist. Das Horn des links sitzenden Kindes wurde bei einer früheren Restaurierung diesem nicht in die Hand gegeben, sondern – wohl weil man es besser zu befestigen versuchte – unsachgemäß auf den Handrücken geschraubt. Die vordere Tür am Pendelkasten verweist mit ihrer vergoldeten Dekoration aus Tamburin, Oboe und Flöte auf das Musikwerk im Inneren des Gehäuses. Die eingesetzte Walze spielt eine Melodie aus der Oper „Arminio“ von Johann Adolf Hasse (1699-1783). Der gefeierte, von Friedrich II. und Voltaire bewunderte kurfürstlich-sächsische und königlich-polnische Hofkomponist führte die erste Fassung dieses Singspiels 1745 in Dresden auf. Zwei Jahre später kam es in Berlin auf die Bühne. Zur feierlichen Einweihung des Neuen Palais im Juli 1768 wurden zwei Oratorien von Hasse gespielt. (Silke Kiesant) |
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11 | Beschriftung/Aufschrift | 11 | Beschriftung/Aufschrift |
18 | Korpus: Eiche, furniert mit Wacholder/Zeder; Schildpatt, furniert und mit rotem Papier unterlegt; Gelbguss, feuervergoldet; Stahl, z.T. gebläut; Messing; Werkstuhl: vermutlich Weißbuche; Pfeifen: Holz; Blasebalg: Eiche, Leder; Beton (Gewicht), mit Messing ummantelt; Email mit Goldmalerei; Glas; Glassteine; Textil (Seide?); Werk: Stahl, Messing, Holz, Ziegenleder, Darmsaite | 18 | Korpus: Eiche, furniert mit Wacholder/Zeder; Schildpatt, furniert und mit rotem Papier unterlegt; Gelbguss, feuervergoldet; Stahl, z.T. gebläut; Messing; Werkstuhl: vermutlich Weißbuche; Pfeifen: Holz; Blasebalg: Eiche, Leder; Beton (Gewicht), mit Messing ummantelt; Email mit Goldmalerei; Glas; Glassteine; Textil (Seide?); Werk: Stahl, Messing, Holz, Ziegenleder, Darmsaite |
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20 | Maße | 20 | Maße |
21 | Gehäuse: Höhe | 21 | Gehäuse: Höhe 302,5 cm, Breite 77,5 cm, Tiefe 55 cm |
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23 | Ausführliche Beschreibung | 23 | Ausführliche Beschreibung |
24 | Die meisten Bestandteile der Mechanik sind im Uhrenkopf untergebracht. Das unsignierte Uhrwerk besteht aus einem rechteckigen Vollplatinenwerk aus Messing (H: 19 cm; B: 18 cm; Werkpfeiler-H: 5,88 cm; Platinenstärke: 0,2 cm; Werkpfeiler mit mittlerem, linsenförmigem Ansatz, zu den Platinen schmaler werdend, halblinsenförmige Platinenansätze). Es besitzt Gewichtsantrieb (drei zylindrische Gewichte für Gehwerk, Viertelstunden- und Vollstundenschlagwerk mit Aufzug über lose Rollen sowie ein großes Gewicht als Antrieb für das Musikwerk). Ferner: rückführende Ankerhemmung, Rechenschlagwerk mit Viertelstundenschlag auf zwei Glocken, wobei die Stundenschlagglocke über dem Werk und die Viertelstundenschlagglocke werksrückseitig montiert ist, sowie ein Sekundenpendel mit Federaufhängung. 2006 wurden Pendellinse, Pendelfeder und Linsenführung von Ian D. Fowler rekonstruiert. | 24 | Die meisten Bestandteile der Mechanik sind im Uhrenkopf untergebracht. Das unsignierte Uhrwerk besteht aus einem rechteckigen Vollplatinenwerk aus Messing (H: 19 cm; B: 18 cm; Werkpfeiler-H: 5,88 cm; Platinenstärke: 0,2 cm; Werkpfeiler mit mittlerem, linsenförmigem Ansatz, zu den Platinen schmaler werdend, halblinsenförmige Platinenansätze). Es besitzt Gewichtsantrieb (drei zylindrische Gewichte für Gehwerk, Viertelstunden- und Vollstundenschlagwerk mit Aufzug über lose Rollen sowie ein großes Gewicht als Antrieb für das Musikwerk). Ferner: rückführende Ankerhemmung, Rechenschlagwerk mit Viertelstundenschlag auf zwei Glocken, wobei die Stundenschlagglocke über dem Werk und die Viertelstundenschlagglocke werksrückseitig montiert ist, sowie ein Sekundenpendel mit Federaufhängung. 2006 wurden Pendellinse, Pendelfeder und Linsenführung von Ian D. Fowler rekonstruiert. |
43 | + wann: 1764 | 43 | + wann: 1764 |
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45 | - Geistige Schöpfung ... | 45 | - Geistige Schöpfung ... |
46 | + wer: [Johann Adol | 46 | + wer: [Johann Adolph Hasse (1699-1783)](https://brandenburg.museum-digital.de/people/152792) |
47 | + wann: 1745 | 47 | + wann: 1745 |
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49 | - Besessen ... | 49 | - Besessen ... |
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73 | Stand der Information: 202 | 73 | Stand der Information: 2022-10-09 19:59:31 |
74 | [CC0 @ Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/) | 74 | [CC0 @ Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/) |
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Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...
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