Zwei Fensterrahmen aus Holz mit jeweils zwei mal vier Scheiben aus lichtgrünem Waldglas, mit Sprossen aus Bleiruten gefasst, drei der Scheiben ergänzt.
Nach Auskunft einer Museumsmitarbeiterin kamen diese historischen Fensterrahmen aus einem hochmittelalterlichen Abbruchhaus in der Straße Buchhorst im Stadtkern Strausbergs in den Bestand. Die Glasscheiben sind augenscheinlich sogenannte "Mondglasscheiben". Deren Herstellungsverfahren begann damit, dass der Glasmacher einen größeren Posten Glas hohl aufblies, umheftete und dann von der Pfeife absprengte. Mit der Auftreibschere öffnete er die Blase und rotierte sie kontinuierlich weiter. Durch die Fliehkraft öffnete sich die so entstandene Glasschale zu einem Teller, der immer weiter geschleudert wurde bis zu einer flachen Scheibe mit einem Durchmesser von bis zu 120 cm. Nachdem der Glasmacher das Hefteisen abgesprengte, ließ er die Scheibe im Kühlofen langsam auskühlen. Aus den äußeren, nahezu schlierenfreien Flächen des Runds schnitt er Rauten oder derartige Rechtecke. Vermutlich datieren diese Scheiben ins 16. oder 17. Jahrhundert, in der Zeit vor 1600 waren Fenster in Profanbauten wenn überhaupt dann mit Butzen verglast. [Verena Wasmuth]
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