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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Gemäldesammlung [GK I 285] Archiv 2022-11-08 09:26:02 Vergleich

Schlossbrücke in Berlin

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10Vom Kupfergraben aus wird der Blick des Betrachters/der Betrachterin über die Schlossbrücke auf das Berliner Schloss und die Bauakademie geführt. Eine Menschenmenge beobachtet interessiert eine königliche Kutsche, die sich vom Schloss in Richtung Unter den Linden bewegt. Eine dezente britisch-preußische Beflaggung an Schiffen und Gebäuden verweist auf die Natur des geschilderten Ereignisses: Im Sommer 1858, das heißt drei Jahre vor der Anfertigung des Gemäldes, besuchte Königin Victoria von England zusammen mit Ihrem Gemahl Prinz Albert die gemeinsame Tochter Victoria in Babelsberg. Sie hatte nur wenige Monate zuvor den preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm (den späteren Kaiser Friedrich III.) geheiratet. Bei dieser eher privaten zweiwöchigen Reise des britischen Königspaares fanden viele Besichtigungen statt, unter anderem besuchte man auch das Berliner Schloss. Im November 1858 war Prinz Wilhelm (I). von Preußen nach mehreren Schlaganfällen seines Bruders, des regierenden König Friedrich Wilhelms IV., offiziell als Regent in Preußen eingesetzt worden. 1861 folgte er ihm als Wilhelm I. auf dem preußischen Thron. Sein Sohn Friedrich Wilhelm avancierte zum Kronprinzen. Vermutlich bot die Thronbesteigung Wilhelms I. (und der damit verbundene Aufstieg seines Sohnes zum Kronprinzen) Anlass, den bereits drei Jahre zuvor stattgefundenen Besuch der englischen Königin bildlich in Szene zu setzen 10Vom Kupfergraben aus wird der Blick des Betrachters/der Betrachterin über die Schlossbrücke auf das Berliner Schloss und die Bauakademie geführt. Eine Menschenmenge beobachtet interessiert eine königliche Kutsche, die sich vom Schloss in Richtung Unter den Linden bewegt. Eine dezente britisch-preußische Beflaggung an Schiffen und Gebäuden verweist auf die Natur des geschilderten Ereignisses: Im Sommer 1858, das heißt drei Jahre vor der Anfertigung des Gemäldes, besuchte Königin Victoria von England zusammen mit Ihrem Gemahl Prinz Albert die gemeinsame Tochter Victoria in Babelsberg. Sie hatte nur wenige Monate zuvor den preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm (den späteren Kaiser Friedrich III.) geheiratet. Bei dieser eher privaten zweiwöchigen Reise des britischen Königspaares fanden viele Besichtigungen statt, unter anderem besuchte man auch das Berliner Schloss. Im November 1858 war Prinz Wilhelm (I). von Preußen nach mehreren Schlaganfällen seines Bruders, des regierenden König Friedrich Wilhelms IV., offiziell als Regent in Preußen eingesetzt worden. 1861 folgte er ihm als Wilhelm I. auf dem preußischen Thron. Sein Sohn Friedrich Wilhelm avancierte zum Kronprinzen. Vermutlich bot die Thronbesteigung Wilhelms I. (und der damit verbundene Aufstieg seines Sohnes zum Kronprinzen) Anlass, den bereits drei Jahre zuvor stattgefundenen Besuch der englischen Königin bildlich in Szene zu setzen
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12Das Gemälde Gaertners ist weder eine reine Architekturansicht noch eine Paradedarstellung – zu wenig steht der königliche Besuch im Fokus der Darstellung. Die kontrastreiche Licht- und Schattenverteilung sowie der dramatisch bewölkte Himmel liefern einen Hinweis auf den thematischen Schwerpunkt des Bildes: Von der Sonne größtenteils hell beschienen steht der kurz zuvor fertiggestellte Schlossbrückenkomplex im Bildmittelpunkt. Die hell erleuchteten Statuen der Brücke stellen die Entwicklung junger Männer zu Helden und Verteidigern des Vaterlandes dar. Sie wurden in Erinnerung an die militärischen Siege Preußens in den Befreiungskriegen geschaffen. Daneben symbolisiert das imposante, durch die leuchtend rote Abendsonne fast mystisch beschienene, Schlossgebäude das Herrscherhaus. Am linken Bildrand deuten eine Flagge mit dem Motto „Hurra! Preußen“ und eine britische Flagge auf die Verbindung beider Königshäuser hin. Die schwere Bewölkung des dunklen Himmels über dem Schloss löst sich oberhalb der Kutsche auf und lässt einen leuchtend blauen Himmel erkennen. Gaertner setzte somit die Hoffnung des Landes auf die Fortführung und Sicherung der Dynastie durch den Kronprinzen und seine Ehefrau metaphorisch im Bild um. 12Das Gemälde Gaertners ist weder eine reine Architekturansicht noch eine Paradedarstellung – zu wenig steht der königliche Besuch im Fokus der Darstellung. Die kontrastreiche Licht- und Schattenverteilung sowie der dramatisch bewölkte Himmel liefern einen Hinweis auf den thematischen Schwerpunkt des Bildes: Von der Sonne größtenteils hell beschienen steht der kurz zuvor fertiggestellte Schlossbrückenkomplex im Bildmittelpunkt. Die hell erleuchteten Statuen der Brücke stellen die Entwicklung junger Männer zu Helden und Verteidigern des Vaterlandes dar. Sie wurden in Erinnerung an die militärischen Siege Preußens in den Befreiungskriegen geschaffen. Daneben symbolisiert das imposante, durch die leuchtend rote Abendsonne fast mystisch beschienene, Schlossgebäude das Herrscherhaus. Am linken Bildrand deuten eine Flagge mit dem Motto „Hurra! Preußen“ und eine britische Flagge auf die Verbindung beider Königshäuser hin. Die schwere Bewölkung des dunklen Himmels über dem Schloss löst sich oberhalb der Kutsche auf und lässt einen leuchtend blauen Himmel erkennen. Gaertner setzte somit die Hoffnung des Landes auf die Fortführung und Sicherung der Dynastie durch den Kronprinzen und seine Ehefrau metaphorisch im Bild um.
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14Georg Friedrich Prinz von Preußen, ehemals Hohenzollernmuseum, SPSG 14Georg Friedrich Prinz von Preußen, ehemals Hohenzollernmuseum, SPSG
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19Öl auf Leinwand19Öl auf Leinwand
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22ohne Rahmen: Höhe: 89 cm Breite: 125 cm22ohne Rahmen: Höhe: 89.00 cm Breite: 125.00 cm
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56Stand der Information: 2022-11-08 09:26:0256Stand der Information: 2023-06-13 02:04:51
57[CC BY-NC-SA @ Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)57[CC BY-NC-SA @ Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

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