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Dominikanerkloster Prenzlau Graphische Sammlung [V 3730 K2] Archiv 2023-10-05 23:55:03 Vergleich

Hackert, Jakob Phlipp: Landschaft von der Insel Rügen mit einem Wanderer und einem Reiter, 1763

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1# Hackert, Jakob Phlipp: Landschaft von der Insel Rügen mit einem Wanderer und einem Reiter, 17631# Hackert, Jakob Phlipp: Landschaft von der Insel Rügen mit einem Wanderer und einem Reiter, 1763
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3[Dominikanerkloster Prenzlau](https://brandenburg.museum-digital.de/institution/3)3[Dominikanerkloster Prenzlau](https://brandenburg.museum-digital.de/institution/3)
4Sammlung: [Künstlerische Ansichten](https://brandenburg.museum-digital.de/collection/3463)
4Sammlung: [Graphische Sammlung](https://brandenburg.museum-digital.de/collection/3639)5Sammlung: [Graphische Sammlung](https://brandenburg.museum-digital.de/collection/3639)
5Inventarnummer: V 3730 K26Inventarnummer: V 3730 K2
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7Beschreibung8Beschreibung
8Frühe Radierungen von Jakob Philipp Hackert sind außerordentlich selten, der Radierstil des Künstlers ist hier locker, frisch und noch nicht so kunstvoll wie auf späteren seiner Werke. Gerade dies macht ihren besonderen Reiz aus. Das Prenzlauer Museum besitzt sechs dieser frühen Blätter. Der Künstler mag die Technik des Radierens bereits in Berlin erlernt haben, 1762 bis 1765 lebte er bei dem Mäzen Adolf Friedrich von Olthoff in Stralsund, auf dessen Haus in Boldewitz auf Rügen und begleite ihn nach Schweden. Hackert malte Wandbilder, unterrichtete in Landschaftszeichnen und fertigte seine ersten Radierungen. Nach dem Erfolg seiner Tiergarten-Gemälde 1761 hatte ihm der Berliner Ästhetik-Philosoph Johann Georg Sulzer diesen Kontakt vermittelt. In seine Radierungen fließt seine Begeisterung für die Landschaft auf der Insel ein, auf einigen sind auch Kreidefelsen zu sehen; trotzdem handelt es sich um freie Landschaftskompositionen, die nach erlernten Prinzipien komponiert wurden. Das entsprach dem Geschmack der Zeit. In der älteren Literatur ging man von zwei Blattfolgen, aus Rügen und Schweden, aus, die insgesamt 20 Blatt umfassen. Deutlich ist aber, dass alle Blätter von Rügen inspiriert sind, wobei die Blätter vier unterschiedliche Größen aufweisen. Hier handelt es sich um ein eher kleineres Format. 9Frühe Radierungen von Jakob Philipp Hackert sind außerordentlich selten, der Radierstil des Künstlers ist hier locker, frisch und noch nicht so kunstvoll wie auf späteren seiner Werke. Gerade dies macht ihren besonderen Reiz aus. Das Prenzlauer Museum besitzt sechs dieser frühen Blätter. Der Künstler mag die Technik des Radierens bereits in Berlin erlernt haben, 1762 bis 1765 lebte er bei dem Mäzen Adolf Friedrich von Olthoff in Stralsund, auf dessen Haus in Boldewitz auf Rügen und begleite ihn nach Schweden. Hackert malte Wandbilder, unterrichtete in Landschaftszeichnen und fertigte seine ersten Radierungen. Nach dem Erfolg seiner Tiergarten-Gemälde 1761 hatte ihm der Berliner Ästhetik-Philosoph Johann Georg Sulzer diesen Kontakt vermittelt. In seine Radierungen fließt seine Begeisterung für die Landschaft auf der Insel ein, auf einigen sind auch Kreidefelsen zu sehen; trotzdem handelt es sich um freie Landschaftskompositionen, die nach erlernten Prinzipien komponiert wurden. Das entsprach dem Geschmack der Zeit. In der älteren Literatur ging man von zwei Blattfolgen, aus Rügen und Schweden, aus, die insgesamt 20 Blatt umfassen. Deutlich ist aber, dass alle Blätter von Rügen inspiriert sind, wobei die Blätter vier unterschiedliche Größen aufweisen. Hier handelt es sich um ein eher kleineres Format.
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10Die Darstellung ist von einer Linie gerahmt, li. o. im Himmel findet sich schwach und krakelig die Bezeichnung "Hackert fecit". 11Die Darstellung ist von einer Linie gerahmt, li. o. im Himmel findet sich schwach und krakelig die Bezeichnung "Hackert fecit".
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12Altbestand des Museum, vor 1945 in der Sammlung. 13Altbestand des Museum, vor 1945 in der Sammlung.
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14Die Radierung ist zu besichtigen im Hackert-Raum der ständigen Ausstellung des Prenzlauer Museums; es ist das Blatt li. o., gerahmt mit anderen Blättern der Rügen- und Normandiereise unter einem Passepartout. Es handelt sich um einen prachtvollen und kontrastreichen Abzug mit Altersspuren wie leichter Bräunung vom Rand her durch frühere Rahmung in säurehaltigem Passepartout sowie einen Wasserflecken auf der Rückseite. Säurehaltige Passepartouts wurden vielen Werken auf Papier im Zeitalter der Nutzung von Holz zur Papierherstellung zum Verhängnis. Heute werden säurefreie Passepartouts wieder traditonell aus Lumpen gefertigt. 15Die Radierung ist zu besichtigen im Hackert-Raum der ständigen Ausstellung des Prenzlauer Museums; es ist das Blatt li. o., gerahmt mit anderen Blättern der Rügen- und Normandiereise unter einem Passepartout. Es handelt sich um einen prachtvollen und kontrastreichen Abzug mit Altersspuren wie leichter Bräunung vom Rand her durch frühere Rahmung in säurehaltigem Passepartout sowie einen Wasserflecken auf der Rückseite. Säurehaltige Passepartouts wurden vielen Werken auf Papier im Zeitalter der Nutzung von Holz zur Papierherstellung zum Verhängnis. Heute werden säurefreie Passepartouts wieder traditonell aus Lumpen gefertigt.
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162022 wurde diese Radierung Hackerts ausgerahmt (Abb. 1), trocken gereinigt (Abb. 2) und neu und freigestellt hinter ein säurefreies Passepartout gebracht. Eine weitere Aufnahme zeigt die Rückseite des Blattes (Abb. 3), was den Wasserrand zeigt. Deutlich erkennbar ist der schön tief eingedrückte Plattenrand, der die Tiefdrucktechnik auszeichnet, bei der das Blatt angefeuchtet und die Druckerfarbe aus den Rillen auf das Blatt herausgepresst wird. Ebenfalls gut sichtbar ist die frühere Nutzung von Fotoecken zur Befestigung des Blattes, denn dort fand das Licht keine Wirkungsmöglichkeit auf das Blatt. Fotoecken sind heute unüblich, denn man muss das Original mechanischer Beanspruchung aussetzen, um die Ecke in alle vier Fotoecken zu schieben. Deshalb wurde das Blatt jetzt schonend oben mit Japanpapier und einem Leim aus Methylcellulose auf der Rückseite auf dem Rückkarton befestigt, unten verlängert, damit es vom Passepartout festgekelmmt wird. 172022 wurde diese Radierung Hackerts ausgerahmt (Abb. 1), trocken gereinigt (Abb. 2) und neu und freigestellt hinter ein säurefreies Passepartout gebracht. Eine weitere Aufnahme zeigt die Rückseite des Blattes (Abb. 3), was den Wasserrand zeigt. Deutlich erkennbar ist der schön tief eingedrückte Plattenrand, der die Tiefdrucktechnik auszeichnet, bei der das Blatt angefeuchtet und die Druckerfarbe aus den Rillen auf das Blatt herausgepresst wird. Ebenfalls gut sichtbar ist die frühere Nutzung von Fotoecken zur Befestigung des Blattes, denn dort fand das Licht keine Wirkungsmöglichkeit auf das Blatt. Fotoecken sind heute unüblich, denn man muss das Original mechanischer Beanspruchung aussetzen, um die Ecke in alle vier Fotoecken zu schieben. Deshalb wurde das Blatt jetzt schonend oben mit Japanpapier und einem Leim aus Methylcellulose auf der Rückseite auf dem Rückkarton befestigt, unten verlängert, damit es vom Passepartout festgekelmmt wird.
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18Literatur: 19Literatur:
19Katalog der Druckgraphik, bearbeitet von Norbert Miller unter Mitarbeit von Margarethe Oppel, in: Kat. Lehrreiche Nähe: Goethe und Hackert 1787-1811, hrsg. von der Stiftung Weimarer Klassik, Ausstellung Weimar 1997, S. 50-200. (dieses Blatt nicht in der Weimarer Sammlung) 20Katalog der Druckgraphik, bearbeitet von Norbert Miller unter Mitarbeit von Margarethe Oppel, in: Kat. Lehrreiche Nähe: Goethe und Hackert 1787-1811, hrsg. von der Stiftung Weimarer Klassik, Ausstellung Weimar 1997, S. 50-200. (dieses Blatt nicht in der Weimarer Sammlung)
20Kat. Il Paesaggio secondo Natura. Jacob Philipp Hackert e la sua cerchia, hrsg. von Wolfgang Krönig und Claudio Marinelli, Ausstellung in Rom 1994, S. 185-292. (Nr. 52/16 der Sammlung des Istituto Naziale per la Grafica, Abb. S. 196 re.)21Kat. Il Paesaggio secondo Natura. Jacob Philipp Hackert e la sua cerchia, hrsg. von Wolfgang Krönig und Claudio Marinelli, Ausstellung in Rom 1994, S. 185-292. (Nr. 52/16 der Sammlung des Istituto Naziale per la Grafica, Abb. S. 196 re.)
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22Material/Technik23Material/Technik
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48Stand der Information: 2023-10-05 23:55:0349Stand der Information: 2022-11-08 09:26:03
49[CC BY-NC-SA @ Dominikanerkloster Prenzlau](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)50[CC BY-NC-SA @ Dominikanerkloster Prenzlau](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Dominikanerkloster Prenzlau

Objekt aus: Dominikanerkloster Prenzlau

Das Museum befindet sich im ehemaligen Dominikanerkloster, einer der besterhaltenen mittelalterlichen Klosteranlagen in Nordostdeutschland. Der...

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