Konvexes Gefäß aus grünstichigem, transparentem Glas, leicht hochgewölbter Boden ohne Abriss, etwas deformiert. Die Wandung wird oben und unten von je drei nach außen gewölbten Horizontalwülsten strukturiert, ein mattgeschnittener Füllstrich kennzeichnet "1/2 L", der Mündungsrand ist mit einem aufgelegtem Faden verschmolzen, die gesamte Oberfläche irisiert, Erdreste auf der Innenseite.
Bei diesem Halbliterglas für Bier handelt es sich um einen Bodenfund, wie die Irisierung infolge der Korrosion sowie die Verschmutzung belegen. Die Wülste dienen einer guten Haptik, das Glas liegt ganz wunderbar in der Hand. Es wurde sicherlich noch manuell durch Einblasen in ein zweiteiliges Model hergestellt und dann manuell mit dem Glasfaden am Mündungsrand und dem Füllstrich versehen. Das Verfahren datiert es in die Zeit um 1850. Inventarisiert ist das Glas als Bodenfund, Fundort und Provenienz sind nicht verzeichnet. Ähnliche Schankgläser sind aus dem Schwarzwald überliefert (M. Reinartz, Glas aus dem Schwarzwald, 1980, Kat. 1508, S. 38). [Verena Wasmuth]
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