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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Skulpturensammlung [Skulpt.slg. 815] Archiv 2022-04-19 14:35:07 Vergleich

Grabmal des Prinzen Ferdinand von Preußen (1804-1806), Sohn Friedrich Wilhelms III. und Luises

AltNeu
5Inventarnummer: Skulpt.slg. 8155Inventarnummer: Skulpt.slg. 815
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7Beschreibung7Beschreibung
8Mit nur 15 Monaten starb Prinz Ferdinand von Preußen, das achte Kind von König Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise. Die Oberhofmeisterin der Königin, Gräfin Sophie Marie von Voß, beschrieb ihn in ihrem Tagebuch „als ganz besonders schönes und reizendes Kind“, und die Trauer der Mutter um den verstorbenen Sohn „erschütterte ihre bereits leidende Gesundheit sehr.“ Gottfried Schadow formte am Todestag das Gesicht und die Hände des Jungen ab und zeichnete ihn. Die Bearbeitung in Marmor lag im Wesentlichen bei dem 20jährigen Ridolfo Schadow (Eckardt, S. 16), der vor seiner Abreise nach Rom 1810 eng mit dem Vater zusammenarbeitete. 8Mit nur 15 Monaten starb Prinz Ferdinand von Preußen, das achte Kind von König Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise von Preußen. Die Oberhofmeisterin der Königin, Gräfin Sophie Marie von Voß, beschrieb ihn in ihrem Tagebuch „als ganz besonders schönes und reizendes Kind“, und die Trauer der Mutter um den verstorbenen Sohn „erschütterte ihre bereits leidende Gesundheit sehr.“ Gottfried Schadow formte am Todestag das Gesicht und die Hände des Jungen ab und zeichnete ihn. Die Bearbeitung in Marmor lag im Wesentlichen bei dem 20jährigen Ridolfo Schadow (Eckardt, G., 2000, S. 16), der vor seiner Abreise nach Rom 1810 eng mit dem Vater zusammenarbeitete.
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10Die Komposition von Gottfried Schadow erinnert an sein 1790 entstandenes Grabmal für den verstorbenen Grafen Alexander von der Mark (1779-1787), wenngleich dieser Knabe älter war und mit die beigegebenen Attribute Schwert und Helm auf die vermutlich angestrebte militärische Karriere anspielen sollten. Der kleine Ferdinand dagegen im schlichten Hemd trägt noch die rundlichen, kleinkindlichen Züge. Beide Knaben strecken in ähnlicher Weise einen Arm neben dem Körper aus (bei Ferdinand der rechte, bei Alexander der linke), und beide erscheinen friedlich schlafend. Während das Alexander-Grabmal jedoch in einen architektonischen Gesamtzusammenhang voller mythologischer Anspielungen eingebettet ist (ursprünglich in der Dorotheenstädtischen Kirche, heute in der Alten Nationalgalerie Berlin), sollte das schlichte Grabmal für Ferdinand eher der stillen Andacht der trauernden Eltern und Geschwister dienen. Es befindet sich nach einer zwischenzeitlichen Präsentation im Schloss Monbijou wieder am Originalstandort in einem Nebenraum der Kapelle von Schloss Charlottenburg. 10Die Komposition von Gottfried Schadow erinnert an sein 1790 entstandenes Grabmal für den verstorbenen Grafen Alexander von der Mark (1779-1787), wenngleich dieser Knabe älter war und die beigegebenen Attribute Schwert und Helm auf die vermutlich angestrebte militärische Karriere anspielen sollten. Der kleine Ferdinand dagegen im schlichten Hemd trägt noch die rundlichen, kleinkindlichen Züge. Beide Knaben strecken in ähnlicher Weise einen Arm neben dem Körper aus (bei Ferdinand der rechte, bei Alexander der linke), und beide erscheinen friedlich schlafend. Während das Alexander-Grabmal jedoch in einen architektonischen Gesamtzusammenhang voller mythologischer Anspielungen eingebettet ist (ursprünglich in der Dorotheenstädtischen Kirche, heute in der Alten Nationalgalerie Berlin), sollte das schlichte Grabmal für Ferdinand eher der stillen Andacht der trauernden Eltern und Geschwister dienen. Es befindet sich nach einer zwischenzeitlichen Präsentation im Schloss Monbijou wieder am Originalstandort in einem Nebenraum der Kapelle von Schloss Charlottenburg in Berlin.
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12Silke Kiesant12Silke Kiesant
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37## Literatur37## Literatur
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39- Eckardt, Götz: Johann Gottfried Schadow. Kunstwerke und Kunstansichten. Ein Quellenwerk zur Berliner Kunst- und Kulturgeschichte zwischen 1780 und 1845, 3 Bde., Berlin 1987. , S. 83, 91, 9939- Eckardt, Götz: Johann Gottfried Schadow. Kunstwerke und Kunstansichten. Ein Quellenwerk zur Berliner Kunst- und Kulturgeschichte zwischen 1780 und 1845, 3 Bde., Berlin 1987, Bd. 1, S. 71, 83.
40- Eckardt, Götz: Johann Gottfried Schadow. Kunstwerke und Kunstansichten. Ein Quellenwerk zur Berliner Kunst- und Kulturgeschichte zwischen 1780 und 1845, 3 Bde., Berlin 1987, Bd. 1. , S. 7140- Eckardt, Götz: Ridolfo Schadow. Ein Bildhauer in Rom zwischen Klassizismus und Romantik, Köln 2000 (LETTER-Schriften, 13), S. 16.
41- Eckardt, Götz: Ridolfo Schadow. Ein Bildhauer in Rom zwischen Klassizismus und Romantik, Köln 2000 (LETTER-Schriften, 13). , S. 16
42- Hüneke, Saskia: Altvertraut und neuentdeckt. Skulpturen und Plastiken kehren aus Potsdam nach Charlottenburg zurück, in: Museumsjournal. Bericht aus Museen, Schlössern und Sammlungen in Berlin und Potsdam, Bd. 11. 1997, 2, S. 84-89, S. 88. 41- Hüneke, Saskia: Altvertraut und neuentdeckt. Skulpturen und Plastiken kehren aus Potsdam nach Charlottenburg zurück, in: Museumsjournal. Bericht aus Museen, Schlössern und Sammlungen in Berlin und Potsdam, Bd. 11. 1997, 2, S. 84-89, S. 88.
43- Johann Gottfried Schadow. Königin Luise in Zeichnungen und Bildwerken. In stiller Begeisterung, Ausstellung, Paretz, Verein Historisches Paretz e.V., 1993, Paretz / Potsdam 1993. 42- Johann Gottfried Schadow. Königin Luise in Zeichnungen und Bildwerken. In stiller Begeisterung, Ausstellung, Paretz, Verein Historisches Paretz e.V., 1993, Paretz / Potsdam 1993.
44- Johann Gottfried Schadow 1764-1850. Bildwerke und Zeichnungen, Ausstellung, Berlin, Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie, 1964-1965, Berlin 1964. , S. 162 f. Nr. 3643- Johann Gottfried Schadow 1764-1850. Bildwerke und Zeichnungen, Ausstellung, Berlin, Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie, 1964-1965, Berlin 1964, S. 162 f. Nr. 36.
45- Mackowsky, Hans: Die Bildwerke Gottfried Schadows, Berlin 1951. , S. 142 Abb. 13944- Mackowsky, Hans: Die Bildwerke Gottfried Schadows, Berlin 1951, S. 142 Abb. 139.
46- Schloss Charlottenburg, hrsg. v. Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, 9. Aufl., Potsdam 2002 (Amtlicher Führer). , S. 10045- Schloss Charlottenburg, hrsg. v. Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, 9. Aufl., Potsdam 2002 (Amtlicher Führer), S. 100.
47- The Age of Neo-Classicism. The fourteenth exhibition of the Council of Europe, Ausstellung, London, Arts Council of Great Britain, 1972, London 1972. , S. 917 Nr. 43246- The Age of Neo-Classicism. The fourteenth exhibition of the Council of Europe, Ausstellung, London, Arts Council of Great Britain, 1972, London 1972, S. 917 Nr. 432.
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49## Schlagworte48## Schlagworte
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58Stand der Information: 2022-04-19 14:35:0757Stand der Information: 2022-05-20 10:07:53
59[CC BY-NC-SA @ Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)58[CC BY-NC-SA @ Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

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