Der Berliner Künstler Carl Daniel Freydanck (1811–1887) begann seine Ausbildung an der Königlichen Porzellan-Manufaktur (KPM) im Alter von dreizehn Jahren. Wenige Jahre darauf beteiligte er sich zum ersten Mal mit einer Landschaft an der Berliner Akademieausstellung, dem bekanntesten Forum für junge Talente der damaligen Zeit. Freydancks Ausbildung wurde an der Königlichen Akademie der Künste fortgesetzt. Neben seinen Zeitgenossen Eduard Gaertner (1801–1877) und Johann Heinrich Hintze (1806–1866) entwickelte er sich zu einem der bekanntesten Vedutenmaler Preußens zur Zeit Friedrich Wilhelms III. Ab 1837 fertigte er ausschließlich Vorlagen für die KPM. Dieses Aquarell aus der Grafiksammlung des Potsdam Museums zeigt den Blick vom Stadtschloss auf die Lange Brücke „aus dem Zimmer Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen aufgenommen“. Seit 1823 bewohnte der spätere Friedrich Wilhelm IV. mit seiner Gemahlin Elisabeth eine Wohnung im zweiten Stock des südöstlichen Teil des Gebäudes mit Blick auf die Lange Brücke. Freydanck fertigte um 1838 zwei weitere Ansichten der Langen Brücke in Öl aus, einen Blick vom nördlichen Brückenkopf auf die Teltower Vorstadt sowie ein Panorama der Schinkelschen Eisenkonstruktion in ihrer ganzen Pracht von der Freundschaftsinsel aus (beide SPSG, KPM-Archiv). [Uta Kaiser]
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