"Dieser kleine Erdholländer stand völlig frei auf einer kleinen Erhebung zwischen Pölitz und Tolzin. Sie gehörte zu dem kleinen Müllergehöft. Diese einzelnd stehenden Gehöfte sind ganz typisch für Mecklenburg. Angelegt durch den Gutsherrn oder durch Landgesellschaften Anfang 1900 beim Aufsiedeln alter Gutsanlagen. Der Müller betrieb hier neben der Mühle auch eine kleine Landwirtschaft. Die Mühle arbeitete bis zuletzt mit Wind. 1956 schlug ein Blitz ein. Die Reparatur lohnte sich nicht und der Müller stellte schweren Herzens den Betrieb ein. Doch bis 1975 war die Mühle weiterhin das Schmückstück der Landschaft. Stolz reckte sie die 3 verbliebenen Flügel in den Wind. Der einheimischen LPG war sie aber ein Dorn im Auge, behinderte sie doch die Bearbeitung des Ackers. Mit schwerster Technik rissen sie der Mühle Technik und Mauerwerk heraus. Doch beim Herunterreißen der Kappe stemmte sich die kleine Mühle gegen ihr Schicksal. Trotz mehrerer Versuche gelang es dem Trecker nicht. Mutlos verließen die Traktoristen ihr Machwerk und überließen der Mühle ihrem Schicksal. Mit gravierenden Schäden trotzt seitdem der kleine Achtkant standhaft den Stürmen der Zeit. Daran kann man erkennen, wie stabil eine Mühle gebaut ist. Aber das Holz wurde langsam mürbe, die Mühle sackte ein, ihr Ende nahte. 2019 brach sie zusammen. Frevelhaft rissen Metalldiebe die Eisenteile aus dem Wrack. Ihr Erhalt wäre wünschenswert. Doch keiner fand den Mut."
[http://www.zwillingswindmuehlen.de/]
Obwohl, laut Angabe von Ingo Arlt, eine verhältnismäßig kleine Mühle, war der Erdholländer selbst ohne Kappe landschaftsprägend, wie auf der Fotografie von Bernd Maywald vom 8.10.1976 zu erkennen ist.
de
