Das Gebäude in der damaligen Kaiser-Friedrich-Straße 26 (heute Karl-Liebknecht-Straße 26) wurde 1896/97 als Geschäfts- und Miethaus vom Maurermeister und Architekten Ewald Schulz errichtet. Im Erdgeschoss gab es mehrere Läden. Im Laufe der Zeit wechselten sehr häufig die Ladenpächter.
Im Jahre 1919 kam der in Forst geborene Fotografenmeister Fritz Unger nach Cottbus und übernahm das Fotoatelier und die Negativsammlung von August Spitzer, der 1908 das Atelier des Fotografen Otto Putzar erworben hatte. Von ihm stammen die sehr schönen Innenaufnahmen von Schloss Branitz aus der Zeit um 1910. In den Jahren von 1920 bis 1945 hielt Fritz Unger die Entwicklung der Stadt im Bild fest. Es entstanden zahlreiche erstklassige Architekturaufnahmen und Stadtansichten.
Dazu zählt auch diese Aufnahme. Im Hauseingang der damaligen Kaiser-Friedrich-Straße 26 stehen zwei Mädchen, die in die Kamera des Fotografen schauen. Links und rechts des Eingangs weisen Werbeträger mit Porträtfotografien auf das „Photoatelier – Fritz Unger“ hin.
Nach dem Tod von Fritz Unger führten dessen Töchter das Geschäft weiter, bis sie Ende der 1950er Jahre die damalige DDR verlassen mussten.
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