Achteckige Flasche aus farblosem Glas, leicht hochgestochen, Boden mit Abrissnarbe, bis zum Halsansatz überstochen, Zinnmontierung mit Schraubgewinde, der Verschluss fehlt; dekoriert in roter, blauer, weißer, grüner und gelber Emailmalerei, auf den Breitseiten ein gewundener Blütenzweig mit paarigen Blättern, auf den Schmalseiten ein gerader Blütenzweig und Schrägseiten mit je zwei übereinander angeordneten weißen Liebesknoten. Die Schulter ist mit einem Blattkranz in Rot und Gelb verziert.
Flaschen dieses Typs mit vertikalen Kanten wurden im 18. Jahrhundert vielerorts hergestellt und stets zur Stabilisierung mit einer zweiten Glasschicht überstochen. Die vegetabile Bemalung in fünf Farben wird meist pauschal nach Böhmen verortet, ebenso ist eine Herkunft in einem der süd- oder mitteldeutschen Glaszentren denkbar. Verwendung fand dieser Glastyp als Branntweinflasche. Zur Objektgeschichte finden sich keine Informationen in den Inventarbüchern. [Verena Wasmuth]
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