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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Glas [If 24658/52]
Fragmente von Murrinestäben (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Wasmuth, Verena (CC BY-NC-SA)
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Fragmente von Murrinestäben

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Beschreibung

Bruchstücke polychromer Glasstäbe, der eine Typ mit rotem Kern, überstochen mit Farblos, Opakweiß, Amethyst, Rot, Blau und Farblos, der andere mit opalinfarbenem Kern aus mehreren opaken und transparenten Schichten, überstochen mit farblosem Glas. Das dünne Stäbchenfragment wurde aus mehreren Glasfäden in Rot, Amethyst, Weiß und Blau zusammengeschmolzen und dann tordiert.

Bereits in der Antike kannte man die Technik, Murrine herzustellen. Dabei wird ein Glasstab mehrfach polychrom mit anderen Glasschichten überstochen, bevor man ihn zu einem sehr langen, dünnen Stab zieht. Anschließend wird er in viele Scheibchen geschnitten, die Murrine, die nun einen raffinierten Dekor aus konzentrischen Farbkreisen aufweisen. Indem man eine Form dicht mit diesen Scheibchen auslegt, kann durch ihr Verschmelzen Mosaikglas hergestellt werden. Alternativ nimmt man die zuvor in einem beliebigen Muster auf einem Tisch arrangierten Murrine mit einem flachen Glasposten an der Pfeife auf uns bläst sie danach auf. Dieses Verfahren kam in der Renaissance in Murano auf.

Bei den Fragmenten handelt es sich um Bodenfunde von der Pfaueninsel in der Havel nahe Potsdam. Dort betrieb der Alchemist Johann Kunckel zwischen 1685 und 1688 eine kleine Glashütte, die ihm für seine Versuche diente. Die Scherben sind ein Beweis dafür, dass Kunckel sich mit der Imitation und Weiterentwicklung venezianischer Gläser beschäftigte. Ein intaktes Murrine- bzw. Mosaikglas mit brandenburgischer Provenienz ist nicht bekannt, ebenso keines mit Applikationen bunter, tordierter Glasstäbe. [Verena Wasmuth]

Material/Technik

Glas / ofengeformt, gezogen

Maße

Kästchen 8 cm x 8 cm

Literatur

  • Rau, Günter und Monica (2009): Das Glaslaboratorium des Johann Kunckel auf der Pfaueninsel in Berlin. Berlin, Taf. 70.2
Karte
Hergestellt Hergestellt
1685
Glashütte Pfaueninsel
Pfaueninsel
Gefunden Gefunden
1973
Pfaueninsel
1684 1976
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

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