Deckelpokal aus farblosem Glas, auf dem quadratischen Fuß ein massiver Plinthenschaft, beschriftet mit "..tung der Stadt Prenzlau". Der Ansatz der angesetzten, hohen Kuppa ist wabenfacettiert. Deren Wandung trägt eine geschnittene Vedute der Stadt Prenzlau, daneben die Inschrift "Vivat Prenzlau". Der vergoldete Mündungsrand ist mit einem vergoldeten Perlfries verziert. Ein ebensolcher ziert den Rand des Deckels, die Abstände zwischen den einzelnen Kugelungen sind dort jedoch größer.
Das Glas ist im Dominikanerkloster Prenzlau überliefert (Inv.-Nr. V/3230 a,b/B). Vor einer Reihe Wohnhäuser dargestellt ist die Marienkirche mit ihren hoch aufragenden Türmen. Das Motiv des Schwans ist dem Stadtwappen entlehnt. Sehr ähnliche Vergleichsstücke des Deckelpokals wurden von Johann Sigismund Menzel mit Silhouetten von Friedrich Wilhelm II. sowie von Friedrich Wilhelm III. noch als Kronprinz dekoriert. Aber auch andere Dekore finden sich auf formähnlichen Varianten aus dem letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts. Geliefert hat sie entweder eine schlesische Glashütte, seit 1763 Preußen zugehörig, oder die Zechliner Hofglasmanufaktur, wie Schmidt vermutet. Der Deckelpokal gehört zum Altbestand des Museums.
Ehemals Uckermärkisches Museum, Prenzlau. 1945 ausgelagert und 1987 restituiert.
Heute: Museum in Dominikanerkloster, Prenzlau (Inv. Nr. V/3230 B)
Foto: unbekannt
Lit.:
Erich Blume, Verzeichnis der Sammlungen des Uckermärkischen Museums- und Geschichtsvereins in Prenzlau, Prenzlau 1908, 85 Nr. 172.
Robert Schmidt, Brandenburgische Gläser, Berlin 1914, S. 103.
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