Vierkantflasche mit rechteckigem Grundriss aus dickwandigem, farblosem Glas mit kurzem Hals, sorgfältig "eingerichtet" mit einem Altar auf Kugelfüßen mit Kruzifix, Kerzen und Kommunionsgerät auf einer Altardecke, flankiert von gedrehten Säulen und Bodenbalustervasen. Der Schöpfer verwendete neben geschnitztem, polychrom gefasstem Holz diverse andere Materialien, darunter Stoff. Der gedrehte und lackierte Holzverschluss mit langem Zapfen wird innen in der Flasche durch einen Querriegel vom Öffnen abgehalten.
Dieser Typ Eingericht könnte aus Böhmen, Österreich, Sachsen oder Schlesien stammen, woher ähnliche Beispiele der Volkskunst mit religiösen Motiven überliefert sind. Da die Hersteller derartiger Objekte lange Winterabende mit der enorm zeitaufwändigen Gestaltung des Innenlebens verbrachten, werden sie auch als "Geduldsflasche" bezeichnet. Die Karteikarte datiert dieses Exemplar noch ins 18. Jahrhundert.
Ehemals Heimatmuseum Crossen/Krosno Odrzańskie. Seit 1945 verschollen.
Foto: Erwin Schreyer (1944)
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