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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Metall [X 3819] Archiv 2023-10-05 23:54:57 Vergleich

Ovale Medaille auf die Teilnahme des Kurprinzen Karl Emil am Feldzug im Elsass 1673, Kurfürstentum Mark Brandenburg, Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640-1688), 1673

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1# Ovale Medaille auf die Teilnahme des Kurprinzen Karl Emil am Feldzug im Elsass 1673, Kurfürstentum Mark Brandenburg, Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640-1688), 16731# Ovale Medaille auf die Teilnahme des Kurprinzen Karl Emil am Feldzug im Elsass 1673, Kurfürstentum Mark Brandenburg, Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640-1688), 1673
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3[Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://brandenburg.museum-digital.de/institution/67)3[Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=institution&instnr=67)
4Sammlung: [Metall](https://brandenburg.museum-digital.de/collection/222)4Sammlung: [Metall](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=sammlung&instnr=67&gesusa=222)
5Inventarnummer: X 38195Inventarnummer: X 3819
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7Beschreibung7Beschreibung
8Das ins Oval gesetzte Brustbild des jungen Mannes im Profil nach rechts wird durch die Umschrift als Karl Emil (1655-1674), Erbe des Kurfürstentums bzw. Kurprinz von Brandenburg, identifiziert. Der Sohn des Kurfürsten Friedrich Wilhelm und seiner ersten Gemahlin Louise Henriette von Oranien folgte im Charakter seinem Vater, das Militärische stand an erster Stelle. Als Friedrich Wilhelm aufgrund des Bündnisses mit Wilhelm von Oranien im September 1672 gegen Ludwig XIV. von Frankreich in den Krieg zog, ritt der Kurprinz an seiner Seite. Er verkörperte die Hoffnung und den Stolz auf die Dynastie. Die anlässlich seiner Teilnahme am Feldzug geprägte Medaille zeigt den Kurprinzen mit antikem Helm als Mars, den römischen Gott des Krieges. Auf der Rückseite wird er mit einem Adler verglichen, der Schwert und Palmzweig trägt und von einer Hand aus den Wolken mit Lorbeer bekränzt wird nach der Devise: „Aus dem Himmel kommt die Tapferkeit“. 8Das ins Oval gesetzte Brustbild des jungen Mannes im Profil nach rechts wird durch die Umschrift als Karl Emil (1655-1674), Erbe des Kurfürstentums bzw. Kurprinz von Brandenburg, identifiziert. Der Sohn des Kurfürsten Friedrich Wilhelm und seiner ersten Gemahlin Louise Henriette von Oranien folgte im Charakter seinem Vater, das Militärische stand an erster Stelle. Als Friedrich Wilhelm aufgrund des Bündnisses mit Wilhelm von Oranien im September 1672 gegen Ludwig XIV. von Frankreich in den Krieg zog, ritt der Kurprinz an seiner Seite. Er verkörperte die Hoffnung und den Stolz auf die Dynastie. Die anlässlich seiner Teilnahme am Feldzug geprägte Medaille zeigt den Kurprinzen mit antikem Helm als Mars, den römischen Gott des Krieges. Auf der Rückseite wird er mit einem Adler verglichen, der Schwert und Palmzweig trägt und von einer Hand aus den Wolken mit Lorbeer bekränzt wird nach der Devise: „Aus dem Himmel kommt die Tapferkeit“.
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10Ob die ikonographische Vorgabe, den Kurprinzen als Mars zu feiern, vom Kurfürsten ausging, könnte vermutet werden. Für den Helm mit ornamentierter Haube und kammartigem Kopfputz gaben Darstelllungen des Gottes in der römischen Bildhauerkunst und auf Münzen ausreichend Vorlagen. Die kurfürstliche Sammlung antiker Münzen der römischen Kaiserzeit, verbunden mit der Bibliothek, hielt solche bereit. Antike Themen gehörten auch zum Repertoire des schon seit den 1650er Jahren von Nürnberg aus für den Kurfürsten tätigen Gottfried Christian Leygebe (1630-1683). Darstellungen Cäsars oder des Herkules an Degengefäßen sind aus dieser Zeit überliefert. 1668 nahm Leygebe die Berufung zum Kurfürstlichen Münz- und Eisenschneider und Bildhauer an den Berliner Hof an. Seitdem schuf er zahlreiche, nicht nur Medaillenbildnisse für das Herrscherhaus. 10Ob die ikonographische Vorgabe, den Kurprinzen als Mars zu feiern, vom Kurfürsten ausging, könnte vermutet werden. Für den Helm mit ornamentierter Haube und kammartigem Kopfputz gaben Darstelllungen des Gottes in der römischen Bildhauerkunst und auf Münzen ausreichend Vorlagen. Die kurfürstliche Sammlung antiker Münzen der römischen Kaiserzeit, verbunden mit der Bibliothek, hielt solche bereit. Antike Themen gehörten auch zum Repertoire des schon seit den 1650er Jahren von Nürnberg aus für den Kurfürsten tätigen Gottfried Christian Leygebe (1630-1683). Darstellungen Cäsars oder des Herkules an Degengefäßen sind aus dieser Zeit überliefert. 1668 nahm Leygebe die Berufung zum Kurfürstlichen Münz- und Eisenschneider und Bildhauer an den Berliner Hof an. Seitdem schuf er zahlreiche, nicht nur Medaillenbildnisse für das Herrscherhaus.
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12Die 1673 datierte Medaille ist ein Beispiel für die virtuos gehandhabte Modellierung und Schnitttechnik Leygebes. Das Porträt wirkt persönlich trotz der allegorischen Überhöhung. Es ist wahrscheinlich, dass Leygebe den Kurprinzen selbst porträtierte. Auffallend ist das lange wellige Haar, das schmale Gesicht und die relativ lange, leicht gebogene, spitz endende Nase, Merkmale, die im Vergleich mit den Porträts des Kurprinzen von Jan Mijtens als charakteristisch festgestellt werden können. Das Medaillenbildnis ist das letzte Porträt Karl Emils, der nach dem Feldzug im Elsass im Alter von neunzehn Jahren am 27. November 1674 in Straßburg einer Erkrankung erlag. 12Die 1673 datierte Medaille ist ein Beispiel für die virtuos gehandhabte Modellierung und Schnitttechnik Leygebes. Das Porträt wirkt persönlich trotz der allegorischen Überhöhung. Es ist wahrscheinlich, dass Leygebe den Kurprinzen selbst porträtierte. Auffallend ist das lange wellige Haar, das schmale Gesicht und die relativ lange, leicht gebogene, spitz endende Nase, Merkmale, die im Vergleich mit den Porträts des Kurprinzen von Jan Mijtens als charakteristisch festgestellt werden können. Das Medaillenbildnis ist das letzte Porträt Karl Emils, der nach dem Feldzug im Elsass im Alter von neunzehn Jahren am 27. November 1674 in Straßburg einer Erkrankung erlag.
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14SPSG, Sammlung Dohna 14SPSG, Sammlung Dohna
15Claudia Meckel15Claudia Meckel
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17Beschriftung/Aufschrift17Beschriftung/Aufschrift
18Signatur: G L; 1673 (Vs) 18Signatur: G L; 1673 (Vs)<br />
19Vs: Umschrift: CAROL · ÆMIL · D · G · M · BRAN · ELECT · HERES · 19Vs: Umschrift: CAROL · ÆMIL · D · G · M · BRAN · ELECT · HERES · <br />
20Rs: Umschrift: DE COELO FORTITU = DO = EST20Rs: Umschrift: DE COELO FORTITU = DO = EST
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22Material/Technik22Material/Technik
23Silber, geprägt23Silber, geprägt
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25Maße25Maße
26Hauptmaß: Höhe: 4.79 cm Breite: 3.75 cm Gewicht: 26.40 g26Hauptmaß: Höhe: 4.79 cm Breite: 3.75 cm Gewicht - g: 26.40 cm
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36## Bezug zu Personen oder Körperschaften36## Bezug zu Personen oder Körperschaften
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38- [Karl Emil von Brandenburg (1655-1674)](https://brandenburg.museum-digital.de/people/35689)38- [Karl Emil von Brandenburg (1655-1674)](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=people&id=35689)
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41## Bezug zu Orten oder Plätzen41## Bezug zu Orten oder Plätzen
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43- [Elsass](https://brandenburg.museum-digital.de/oak?ort_id=3628)43- [Elsass](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=oak&ort_id=3628)
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45## Literatur45## Literatur
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47- D. Johann Carl Conrad Oelrichs ... Erläutertes Chur-brandenburgisches Medaillencabinet. Aus richtig in Kupfer, von lauter Originalen, abgebildeten, beschriebenen und in chronologischer Ordnung, größesten Theils aus archivischen Nachrichten historisch erklärten Gedächtnißmünzen. Zur Geschichte Friederich Wilhelm des Großen, Ausstellung, Berlin, Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, 1988, Berlin 1778, Nachdruck Berlin 1988, Nr. 39, mit Abb. 47- D. Johann Carl Conrad Oelrichs ... Erläutertes Chur-brandenburgisches Medaillencabinet. Aus richtig in Kupfer, von lauter Originalen, abgebildeten, beschriebenen und in chronologischer Ordnung, größesten Theils aus archivischen Nachrichten historisch erklärten Gedächtnißmünzen. Zur Geschichte Friederich Wilhelm des Großen, Ausstellung, Berlin, Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, 1988, Berlin 1778, Nachdruck Berlin 1988, Nr. 39, mit Abb.
48- Brockmann, GüntherDie Medaillen Joachim I. - Friedrich Wilhelm I. 1499 - 1740, Köln 1994. , S. 187, lfd. Nr. 29348- Menadier, Julius: Schaumünzen des Hauses Hohenzollern. Königliche Museen zu Berlin, Berlin 1901. , S. 60, lfd. Nr. 190, Abb. Tafel 23, lfd. Nr. 190 h u. 190 k
49- Menadier, JuliusSchaumünzen des Hauses Hohenzollern. Königliche Museen zu Berlin, Berlin 1901. , S. 60, lfd. Nr. 190, Abb. Tafel 23, lfd. Nr. 190 h u. 190 k49- Seidel, Paul: Der Große Kurfürst in der Plastik seiner Zeit, in: Hohenzollern-Jahrbuch, Berlin / Leipzig 1898. , S. 100, Abb.: S. 100
50- Nachtrag zur Paul Henckel'schen Sammlung Brandenburg-Preussischer Münzen und Medaillenbearb. v. Adolph Weyl, Berlin 1877. , S. 2650- Weyl, Adolph: Die Paul Henckel'sche Sammlung Brandenburg-Preussischer Münzen und Medaillen, Teil 1, Mark Brandenburg, Berlin 1876. , S. 102, lfd. Nr. 1022
51- North, MichaelDie Medaillen der Brandenburg-Preußen-Sammlung Christian Lange, Teil 1, Von den Anfängen bis 1713, Kiel 1986 (Numismatische Abhandlungen, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, 1). , S. 230, lfd. Nr. 106, Abb. S. 23151- Nachtrag zur Paul Henckel'schen Sammlung Brandenburg-Preussischer Münzen und Medaillen, bearb. v. Adolph Weyl, Berlin 1877. , S. 26
52- Seidel, PaulDer Große Kurfürst in der Plastik seiner Zeit, in: Hohenzollern-Jahrbuch, Berlin / Leipzig 1898. , S. 100, Abb. S. 10052- North, Michael: Die Medaillen der Brandenburg-Preußen-Sammlung Christian Lange, Teil 1, Von den Anfängen bis 1713, Kiel 1986 (Numismatische Abhandlungen, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, 1). , S. 230, lfd. Nr. 106, Abb.: S. 231
53- Steguweit, Wolfgang / Kluge, BerndSuum cuique. Medailllenkunst und Münzprägung in Brandenburg-Preußen, Berlin 2008. , S. 77, lfd. Nr. 33, Abb. S. 77, lfd. Nr. 3353- Brockmann, Günther: Die Medaillen Joachim I. - Friedrich Wilhelm I. 1499 - 1740, Köln 1994. , S. 187, lfd. Nr. 293
54- Weyl, AdolphDie Paul Henckel'sche Sammlung Brandenburg-Preussischer Münzen und Medaillen, Teil 1, Mark Brandenburg, Berlin 1876. , S. 102, lfd. Nr. 102254- Steguweit, Wolfgang / Kluge, Bernd: Suum cuique. Medailllenkunst und Münzprägung in Brandenburg-Preußen, Berlin 2008. , S. 77, lfd. Nr. 33, Abb.: S. 77, lfd. Nr. 33
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56## Schlagworte56## Schlagworte
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58- [Medaille](https://brandenburg.museum-digital.de/tag/1184)58- [Medaille](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=tag&id=1184)
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63Stand der Information: 2023-10-05 23:54:5763Stand der Information: 2021-11-14 21:36:58
64[CC BY-NC-SA @ Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)64[CC BY-NC-SA @ Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

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