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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Metall [X 3807] Archiv 2023-10-05 23:54:57 Vergleich

Medaille auf die Schlacht bei Fehrbellin 1675, Kurfürstentum Mark Brandenburg, Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640-1688), o. J. (1675)

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1# Medaille auf die Schlacht bei Fehrbellin 1675, Kurfürstentum Mark Brandenburg, Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640-1688), o. J. (1675)1# Medaille auf die Schlacht bei Fehrbellin 1675, Kurfürstentum Mark Brandenburg, Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640-1688), o. J. (1675)
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3[Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://brandenburg.museum-digital.de/institution/67)3[Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://brandenburg.museum-digital.de/index.php?t=institution&instnr=67)
4Sammlung: [Metall](https://brandenburg.museum-digital.de/collection/222)4Sammlung: [Metall](https://brandenburg.museum-digital.de/index.php?t=sammlung&instnr=67&gesusa=222)
5Inventarnummer: X 38075Inventarnummer: X 3807
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7Beschreibung7Beschreibung
8Gleich drei Medaillen in unterschiedlichen Größen und Ausführungen in Silber und Gold wurden unmittelbar nach dem Sieg des brandenburgischen Kurfürsten gegen das zahlenmäßig weit überlegene Heer der Schweden in der Schlacht bei Fehrbellin geprägt. Nur diese trägt eine, die Signatur des Danziger Medailleurs Johann Höhn d. J. (1641-1693) und bot für die anderen die gestalterische Vorlage. Die Hauptseite zeigt die brandenburgischen Reiter-Schwadrone, die den Rückzug der Schweden an deren linken Flanke begleiten und von der Seite unter Artilleriefeuer halten. Die Ansicht orientiert den Betrachter auf das Geschehen, gibt ihm einen Gesamtüberblick, wie ihn sich der Feldherr mit seinen Begleitern zu eigen machte. Letztere sind im Bildvordergrund im plastischen Relief aus der Nähe zu betrachten, im Zentrum der Kurfürst auf seinem bäumenden Pferd mit dem Kommandostab in der Rechten. Eine Kugel der schwedischen Artillerie verfehlte ihn knapp. Sie traf stattdessen den vor ihm vom Pferd stürzenden Stallmeister Emanuel Froben. Ein dritter Reiter rechts im Bild ist wahrscheinlich Feldmarschall Georg von Derfflinger, der das Gefecht und seine Dragoner konzentriert im Blick behält. Tief im linken Hintergrund, geographisch nicht ganz korrekt hinter dem Rhin-Fluss widergegeben, erscheint die Stadtsilhouette von Fehrbellin. Authentizität in der Schilderung der Begebenheiten spielte für den kurfürstlichen Auftraggeber der Medaille offenbar eine wichtige Rolle. Er wird nach seinem kalvinistischen Glaubensgrundsatz, dass Erfolge Ausdruck göttlicher Gnade seien, den Psalmentext für die Umschrift selbst bestimmt haben: „Dies ist vom Herrn geschehen und wunderbar in unseren Augen“ [Psalm 118, V. 23]). Der Text der Medaillenrückseite gibt eine Zusammenfassung der Ereignisse: „Friedrich Wilhelm, der Kurfürst von Brandenburg, hat die Armee der Schweden, die zu der Zeit, als er anderswo den Bedrängten im Reich zur Hilfe eilte, in die Mark und in Pommern eingefallen waren, endlich, als er sie bei Fehrbellin am 18. Juni 1675 eingeholt hatte, allein mit seiner Reiterei angegriffen und nur auf Gottes Hilfe sich verlassend, geschlagen und zerstreut. Sie, die sieben Monate lang seine Lande verwüstet hatten, hat er in sieben Tagen daraus vertrieben. Gott allein die Ehre.“ (Übersetzungen nach Brockmann, 1994). Der Sieg von Fehrbellin war der erste eigenständige Sieg der Brandenburger und stärkte das Staatsbewusstsein Brandenburg-Preußens. Friedrich Wilhelm wurde von nun an „Der Große Kurfürst“ genannt. 8Gleich drei Medaillen in unterschiedlichen Größen und Ausführungen in Silber und Gold wurden unmittelbar nach dem Sieg des brandenburgischen Kurfürsten gegen das zahlenmäßig weit überlegene Heer der Schweden in der Schlacht bei Fehrbellin geprägt. Nur diese trägt eine, die Signatur des Danziger Medailleurs Johann Höhn d. J. (1641-1693) und bot für die anderen die gestalterische Vorlage. Die Hauptseite zeigt die brandenburgischen Reiter-Schwadrone, die den Rückzug der Schweden an deren linken Flanke begleiten und von der Seite unter Artilleriefeuer halten. Die Ansicht orientiert den Betrachter auf das Geschehen, gibt ihm einen Gesamtüberblick, wie ihn sich der Feldherr mit seinen Begleitern zu eigen machte. Letztere sind im Bildvordergrund im plastischen Relief aus der Nähe zu betrachten, im Zentrum der Kurfürst auf seinem bäumenden Pferd mit dem Kommandostab in der Rechten. Eine Kugel der schwedischen Artillerie verfehlte ihn knapp. Sie traf stattdessen den vor ihm vom Pferd stürzenden Stallmeister Emanuel Froben. Ein dritter Reiter rechts im Bild ist wahrscheinlich Feldmarschall Georg von Derfflinger, der das Gefecht und seine Dragoner konzentriert im Blick behält. Tief im linken Hintergrund, geographisch nicht ganz korrekt hinter dem Rhin-Fluss widergegeben, erscheint die Stadtsilhouette von Fehrbellin. Authentizität in der Schilderung der Begebenheiten spielte für den kurfürstlichen Auftraggeber der Medaille offenbar eine wichtige Rolle. Er wird nach seinem kalvinistischen Glaubensgrundsatz, dass Erfolge Ausdruck göttlicher Gnade seien, den Psalmentext für die Umschrift selbst bestimmt haben: „Dies ist vom Herrn geschehen und wunderbar in unseren Augen“ [Psalm 118, V. 23]). Der Text der Medaillenrückseite gibt eine Zusammenfassung der Ereignisse: „Friedrich Wilhelm, der Kurfürst von Brandenburg, hat die Armee der Schweden, die zu der Zeit, als er anderswo den Bedrängten im Reich zur Hilfe eilte, in die Mark und in Pommern eingefallen waren, endlich, als er sie bei Fehrbellin am 18. Juni 1675 eingeholt hatte, allein mit seiner Reiterei angegriffen und nur auf Gottes Hilfe sich verlassend, geschlagen und zerstreut. Sie, die sieben Monate lang seine Lande verwüstet hatten, hat er in sieben Tagen daraus vertrieben. Gott allein die Ehre.“ (Übersetzungen nach Brockmann, 1994). Der Sieg von Fehrbellin war der erste eigenständige Sieg der Brandenburger und stärkte das Staatsbewusstsein Brandenburg-Preußens. Friedrich Wilhelm wurde von nun an „Der Große Kurfürst“ genannt.
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10SPSG, Sammlung Dohna 10SPSG, Sammlung Dohna
11Claudia Meckel11Claudia Meckel
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13Beschriftung/Aufschrift13Beschriftung/Aufschrift
14Signatur: I H (Vs.) 14Signatur: I H (Vs.)<br />
15Vs: Umschrift: A DOMINO HOC FACTUM, ET MIRABILE EST IN OCULIS NOSTRIS. 15Vs: Umschrift: A DOMINO HOC FACTUM, ET MIRABILE EST IN OCULIS NOSTRIS. <br />
16Rs: FRIDERICUS. / WILHELMUS. / ELECTOR · BRANDENB. / IUSTUM · SVECORUM · EXERCITUM / QVI · MARCHIAM · POMERANIAMQVE · / DUM · IPSE · OPPRESSIS · IN · IMPERIO · / ALIBI · ADEST · INVASERAT · TANDEM · / AD · FEHR-BELLINUM · DIE · XVIII · IUNII · / ANNO · MDCLXXV · NACTUS . SOLO / CUM · EQVITATU · SUO · EUM · AGGRESSUS · / SOLA · OPE · DEI · FRETUS · CÆDIT · FUNDIT . / QVIQVE · SEPTEM . MENSES · / PROVINCIAS · SUAS . VASTARANT · / SEPTEM · DIEBUS · IISDEM · EIICIT · / S · D · G ·16Rs: FRIDERICUS. / WILHELMUS. / ELECTOR · BRANDENB. / IUSTUM · SVECORUM · EXERCITUM / QVI · MARCHIAM · POMERANIAMQVE · / DUM · IPSE · OPPRESSIS · IN · IMPERIO · / ALIBI · ADEST · INVASERAT · TANDEM · / AD · FEHR-BELLINUM · DIE · XVIII · IUNII · / ANNO · MDCLXXV · NACTUS . SOLO / CUM · EQVITATU · SUO · EUM · AGGRESSUS · / SOLA · OPE · DEI · FRETUS · CÆDIT · FUNDIT . / QVIQVE · SEPTEM . MENSES · / PROVINCIAS · SUAS . VASTARANT · / SEPTEM · DIEBUS · IISDEM · EIICIT · / S · D · G ·
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18Material/Technik18Material/Technik
19Silber, geprägt19Silber, geprägt
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21Maße21Maße
22Hauptmaß: Durchmesser: 6.97 cm Gewicht: 71.50 g22Hauptmaß: Durchmesser: 6.97 cm Gewicht - g: 71.50 cm
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27- Hergestellt ...27- Hergestellt ...
28 + wer: [Johann Höhn (der Jüngere) (1640-1693)](https://brandenburg.museum-digital.de/people/25941)28 + wer: [Höhn, Johann (1641)](https://brandenburg.museum-digital.de/index.php?t=people&id=116691)
29 + wann: 167529 + wann: 1675
30 + wo: [Danzig](https://brandenburg.museum-digital.de/oak?ort_id=889)30 + wo: [Danzig](https://brandenburg.museum-digital.de/index.php?t=oak&ort_id=889)
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32## Bezug zu Personen oder Körperschaften32## Bezug zu Personen oder Körperschaften
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34- [Emanuel Froben (1640-1675)](https://brandenburg.museum-digital.de/people/75916)34- [Emanuel Froben (1640-1675)](https://brandenburg.museum-digital.de/index.php?t=people&id=75916)
35- [Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688)](https://brandenburg.museum-digital.de/people/113324)35- [Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688)](https://brandenburg.museum-digital.de/index.php?t=people&id=113324)
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37## Bezug zu Orten oder Plätzen37## Bezug zu Orten oder Plätzen
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39- [Fehrbellin](https://brandenburg.museum-digital.de/oak?ort_id=6797)39- [Fehrbellin](https://brandenburg.museum-digital.de/index.php?t=oak&ort_id=6797)
40- [Schweden](https://brandenburg.museum-digital.de/oak?ort_id=1004)40- [Schweden](https://brandenburg.museum-digital.de/index.php?t=oak&ort_id=1004)
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42## Literatur42## Literatur
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44- D. Johann Carl Conrad Oelrichs ... Erläutertes Chur-brandenburgisches Medaillencabinet. Aus richtig in Kupfer, von lauter Originalen, abgebildeten, beschriebenen und in chronologischer Ordnung, größesten Theils aus archivischen Nachrichten historisch erklärten Gedächtnißmünzen. Zur Geschichte Friederich Wilhelm des Großen, Ausstellung, Berlin, Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, 1988, Berlin 1778, Nachdruck Berlin 1988, Nr. 42, mit Abb. 44- D. Johann Carl Conrad Oelrichs ... Erläutertes Chur-brandenburgisches Medaillencabinet. Aus richtig in Kupfer, von lauter Originalen, abgebildeten, beschriebenen und in chronologischer Ordnung, größesten Theils aus archivischen Nachrichten historisch erklärten Gedächtnißmünzen. Zur Geschichte Friederich Wilhelm des Großen, Ausstellung, Berlin, Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, 1988, Berlin 1778, Nachdruck Berlin 1988, Nr. 42, mit Abb.
45- Brockmann, GüntherDie Medaillen Joachim I. - Friedrich Wilhelm I. 1499 - 1740, Köln 1994. , S. 140, lfd. Nr. 220, Abb. S. 140, lfd. Nr. 22045- Menadier, Julius: Schaumünzen des Hauses Hohenzollern. Königliche Museen zu Berlin, Berlin 1901. , S. 52, lfd.Nr. 153, Abb.: Tafel 19, lfd. Nr. 153 (Vs)
46- Menadier, JuliusSchaumünzen des Hauses Hohenzollern. Königliche Museen zu Berlin, Berlin 1901. , S. 52, lfd.Nr. 153, Abb. Tafel 19, lfd. Nr. 153 (Vs)46- Weyl, Adolph: Die Paul Henckel'sche Sammlung Brandenburg-Preussischer Münzen und Medaillen, Teil 1, Mark Brandenburg, Berlin 1876. , S. 274, lfd. Nr. 2980
47- Nachtrag zur Paul Henckel'schen Sammlung Brandenburg-Preussischer Münzen und Medaillenbearb. v. Adolph Weyl, Berlin 1877. , S. 5; S. 9; S. 2947- Nachtrag zur Paul Henckel'schen Sammlung Brandenburg-Preussischer Münzen und Medaillen, bearb. v. Adolph Weyl, Berlin 1877. , S. 5; S. 9; S. 29
48- Weyl, AdolphDie Paul Henckel'sche Sammlung Brandenburg-Preussischer Münzen und Medaillen, Teil 1, Mark Brandenburg, Berlin 1876. , S. 274, lfd. Nr. 298048- Brockmann, Günther: Die Medaillen Joachim I. - Friedrich Wilhelm I. 1499 - 1740, Köln 1994. , S. 140, lfd. Nr. 220, Abb.: S. 140, lfd. Nr. 220
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50## Schlagworte50## Schlagworte
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52- [Medaille](https://brandenburg.museum-digital.de/tag/1184)52- [Medaille](https://brandenburg.museum-digital.de/index.php?t=tag&id=1184)
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57Stand der Information: 2023-10-05 23:54:5757Stand der Information: 2021-11-02 21:51:53
58[CC BY-NC-SA @ Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)58[CC BY-NC-SA @ Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

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