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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Metall [X 3804] Archiv 2023-06-13 02:05:46 Vergleich

Medaille als Geschenk für fremde Gesandte, Kurfürstentum Mark Brandenburg, Herzogtum Preußen, Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640-1688), o. J. (um 1650)

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1# Medaille als Geschenk für fremde Gesandte, Kurfürstentum Mark Brandenburg, Herzogtum Preußen, Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640-1688), o. J. (um 1650)1# Medaille als Geschenk für fremde Gesandte, Kurfürstentum Mark Brandenburg, Herzogtum Preußen, Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640-1688), o. J. (um 1650)
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3[Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://brandenburg.museum-digital.de/institution/67)3[Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=institution&instnr=67)
4Sammlung: [Metall](https://brandenburg.museum-digital.de/collection/222)4Sammlung: [Metall](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=sammlung&instnr=67&gesusa=222)
5Inventarnummer: X 38045Inventarnummer: X 3804
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7Beschreibung7Beschreibung
8Die Medaille entstand bald nach dem Westfälischen Frieden 1648 als Gabe für Gesandte und Würdenträger. Der Friedensvertrag hatte den deutschen Fürsten ihre Souveränität bestätigt, gewährte ihnen das Recht selbständig Bündnisse mit anderen Mächten einzugehen. Zwar konnte der brandenburgische Kurfürst territoriale Gewinne verbuchen, die Preisgabe und Fremdbesetzung von Teilen des ihm laut Erbvertrag vom 30. Juli 1571 zustehenden Pommerns blieb ihm jedoch eine Anfechtung. Sie führte in den kommenden Jahrzehnten wiederholt zu kriegerischen Auseinandersetzungen, Verhandlungen und Vertragsabschlüssen mit den europäischen Großmächten. 8Die Medaille entstand bald nach dem Westfälischen Frieden 1648 als Gabe für Gesandte und Würdenträger. Der Friedensvertrag hatte den deutschen Fürsten ihre Souveränität bestätigt, gewährte ihnen das Recht selbständig Bündnisse mit anderen Mächten einzugehen. Zwar konnte der brandenburgische Kurfürst territoriale Gewinne verbuchen, die Preisgabe und Fremdbesetzung von Teilen des ihm laut Erbvertrag vom 30.Juli 1571 zustehenden Pommerns blieb ihm jedoch eine Anfechtung. Sie führte in den kommenden Jahrzehnten wiederholt zu kriegerischen Auseinandersetzungen, Verhandlungen und Vertragsabschlüssen mit den europäischen Großmächten.
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10Größe, Gewicht und Gestaltung machen die Medaille zu einem barocken Repräsentationsstück und diplomatischen Präsent par excellence. Das Brustbild des Kurfürsten ist im Prunkharnisch, eine Löwenkopfmaske am Arm, mit Mantelüberwurf und modischem Kragen in Dreiviertelansicht nach rechts widergegeben. Weniger Porträtähnlichkeit, mehr die herrscherliche Attitüde war gefragt. Das Bildnis steht in einem figürlich-floralen, vom Kurhut bekrönten Schmuckrahmen, was den repräsentativen Charakter erhöht. Auf der Rückseite ist der brandenburgische Adler in heraldischer Form mit den 24 Wappen der von Friedrich Wilhelm beherrschten und beanspruchten Territorien dargestellt. Der ihm aufgesetzte Kurhut und das Zepter im Brustschild verdeutlichen die Kurwürde und das Amt des Reichserzkämmerers. Die Darstellung entspricht dem Adlerwappensiegel, wie es der Kurfürst von 1648 bis etwa 1665 benutzte, was den Vergabezeitraum der Medaille eingrenzt. Beide Medaillenseiten bilden nicht nur mit Herrscherporträt und Wappentier, sondern auch in der fortlaufenden Titulatur eine Einheit. Die Umschrift der Vorderseite nennt jene Titel, die mit der brandenburgischen Kurwürde verbunden waren, gleich darauf folgt Magdeburg, entsprechend seiner herausgehobenen Stellung im Reich als ehemaliges Erzstift - erst nach 1663 wurde Preußen in der Titulatur vor Magdeburg gesetzt. Rückseitig folgt die Nennung von Stettin, Pommern, Cassuben, Vandalor, Crossen, Burg, Halberstadt, Minden, Ravensburg und Ravenstein. 10Größe, Gewicht und Gestaltung machen die Medaille zu einem barocken Repräsentationsstück und diplomatischen Präsent par excellence. Das Brustbild des Kurfürsten ist im Prunkharnisch, eine Löwenkopfmaske am Arm, mit Mantelüberwurf und modischem Kragen in Dreiviertelansicht nach rechts widergegeben. Weniger Porträtähnlichkeit, mehr die herrscherliche Attitüde war gefragt. Das Bildnis steht in einem figürlich-floralen, vom Kurhut bekrönten Schmuckrahmen, was den repräsentativen Charakter erhöht. Auf der Rückseite ist der brandenburgische Adler in heraldischer Form mit den 24 Wappen der von Friedrich Wilhelm beherrschten und beanspruchten Territorien dargestellt. Der ihm aufgesetzte Kurhut und das Zepter im Brustschild verdeutlichen die Kurwürde und das Amt des Reichserzkämmerers. Die Darstellung entspricht dem Adlerwappensiegel, wie es der Kurfürst von 1648 bis etwa 1665 benutzte, was den Vergabezeitraum der Medaille eingrenzt. Beide Medaillenseiten bilden nicht nur mit Herrscherporträt und Wappentier, sondern auch in der fortlaufenden Titulatur eine Einheit. Die Umschrift der Vorderseite nennt jene Titel, die mit der brandenburgischen Kurwürde verbunden waren, gleich darauf folgt Magdeburg, entsprechend seiner herausgehobenen Stellung im Reich als ehemaliges Erzstift - erst nach 1663 wurde Preußen in der Titulatur vor Magdeburg gesetzt. Rückseitig folgt die Nennung von Stettin, Pommern, Cassuben, Vandalor, Crossen, Burg, Halberstadt, Minden, Ravensburg und Ravenstein.
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12Die Urheberschaft der Medaille ist nicht zweifelsfrei geklärt. Oelrichs nennt lediglich die unter dem Porträt des Kurfürsten deutlich erkennbare Signatur CM und die am Schmuckrahmen neben dem Puttenkopf getrennt stehenden Initialen IH, ohne sie auf bestimmte Medailleure zu beziehen. Die jüngste Forschung verweist auf den Nürnberger Medailleur Christian Maler (1578-1648). Zum Zeitpunkt des Medaillenauftrages war Maler mit siebzig Jahren für die damalige Zeit hochbetagt. Mit Johann Höhn d. Ä. (1607-1664) stand ein ausgezeichneter, für den Kurfürsten in den ersten Regierungsjahrzehnten wiederholt tätiger Medailleur bereit. Dies und die Positionierung der beiden Signaturen legt den Schluss nahe, dass Maler den Entwurf lieferte und Höhn den Stempelschnitt ausführte. 12Die Urheberschaft der Medaille ist nicht zweifelsfrei geklärt. Oelrichs nennt lediglich die unter dem Porträt des Kurfürsten deutlich erkennbare Signatur CM und die am Schmuckrahmen neben dem Puttenkopf getrennt stehenden Initialen IH, ohne sie auf bestimmte Medailleure zu beziehen. Die jüngste Forschung verweist auf den Nürnberger Medailleur Christian Maler (1578-1648). Zum Zeitpunkt des Medaillenauftrages war Maler mit siebzig Jahren für die damalige Zeit hochbetagt. Mit Johann Höhn d. Ä. (1607-1664) stand ein ausgezeichneter, für den Kurfürsten in den ersten Regierungsjahrzehnten wiederholt tätiger Medailleur bereit. Dies und die Positionierung der beiden Signaturen legt den Schluss nahe, dass Maler den Entwurf lieferte und Höhn den Stempelschnitt ausführte.
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14SPSG, Sammlung Dohna 14SPSG, Sammlung Dohna
15Claudia Meckel15Claudia Meckel
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17Beschriftung/Aufschrift17Beschriftung/Aufschrift
18Signaturen: I H; C M (Vs) 18Signaturen: I H; C M (Vs)<br />
19Vs: Umschrift: FRIDERICUS WILHELMUS D. G · MARCH · BRAND · S · R · I · ARCHICAM · ET P · ELECT. MAGD. PRUS · IUL · CLIV . MONT : 19Vs: Umschrift: FRIDERICUS WILHELMUS D. G · MARCH · BRAND · S · R · I · ARCHICAM · ET P · ELECT. MAGD. PRUS · IUL · CLIV . MONT :<br />
20Rs: Umschrift: STET · POM · CAS . VAND . IN SIL · CROS · ET CAR · DUX BURG · NOR · PR · HALB · ET MIND. COM · MARCH · ET RAV . DN, IN RAVE :20Rs: Umschrift: STET · POM · CAS . VAND . IN SIL · CROS · ET CAR · DUX BURG · NOR · PR · HALB · ET MIND. COM · MARCH · ET RAV . DN, IN RAVE :
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22Material/Technik22Material/Technik
23Silber, geprägt23Silber, geprägt
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25Maße25Maße
26Hauptmaß: Durchmesser: 7.56 cm Gewicht: 124.40 g26Hauptmaß: Durchmesser: 7.56 cm Gewicht - g: 124.40 cm
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31- Hergestellt ...31- Hergestellt ...
32 + wer: [Johann Höhn (der Ältere) (1607-1663)](https://brandenburg.museum-digital.de/people/8385)32 + wer: [Höhn, Johann (1607)](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=people&id=116693)
33 + wann: 165533 + wann: 1640-1655
34 + wo: [Danzig](https://brandenburg.museum-digital.de/oak?ort_id=889)34 + wo: [Danzig](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=oak&ort_id=889)
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36- Geistige Schöpfung ...36- Geistige Schöpfung ...
37 + wer: [Christian Maler (1578-1652)](https://brandenburg.museum-digital.de/people/9719)37 + wer: [Christian Maler (1578-1652)](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=people&id=9719)
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39## Bezug zu Personen oder Körperschaften39## Bezug zu Personen oder Körperschaften
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41- [Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688)](https://brandenburg.museum-digital.de/people/113324)41- [Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688)](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=people&id=113324)
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43## Literatur43## Literatur
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45- D. Johann Carl Conrad Oelrichs ... Erläutertes Chur-brandenburgisches Medaillencabinet. Aus richtig in Kupfer, von lauter Originalen, abgebildeten, beschriebenen und in chronologischer Ordnung, größesten Theils aus archivischen Nachrichten historisch erklärten Gedächtnißmünzen. Zur Geschichte Friederich Wilhelm des Großen, Ausstellung, Berlin, Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, 1988, Berlin 1778, Nachdruck Berlin 1988, Nr. 80, mit Abb. 45- D. Johann Carl Conrad Oelrichs ... Erläutertes Chur-brandenburgisches Medaillencabinet. Aus richtig in Kupfer, von lauter Originalen, abgebildeten, beschriebenen und in chronologischer Ordnung, größesten Theils aus archivischen Nachrichten historisch erklärten Gedächtnißmünzen. Zur Geschichte Friederich Wilhelm des Großen, Ausstellung, Berlin, Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, 1988, Berlin 1778, Nachdruck Berlin 1988, Nr. 80, mit Abb.
46- Brockmann, GüntherDie Medaillen Joachim I. - Friedrich Wilhelm I. 1499 - 1740, Köln 1994. , S. 174, lfd. Nr. 275, Abb. S. 174, lfd. Nr. 27546- Menadier, Julius: Schaumünzen des Hauses Hohenzollern. Königliche Museen zu Berlin, Berlin 1901. , S. 50, lfd. Nr. 141, Abb.: Tafel 16, lf. Nr. 141 h u. 141 k
47- Menadier, JuliusSchaumünzen des Hauses Hohenzollern. Königliche Museen zu Berlin, Berlin 1901. , S. 50, lfd. Nr. 141, Abb. Tafel 16, lf. Nr. 141 h u. 141 k47- Seidel, Paul: Der Große Kurfürst in der Plastik seiner Zeit, in: Hohenzollern-Jahrbuch, Berlin / Leipzig 1898. , S. 101, Abb.: S. 101
48- Seidel, PaulDer Große Kurfürst in der Plastik seiner Zeit, in: Hohenzollern-Jahrbuch, Berlin / Leipzig 1898. , S. 101, Abb. S. 10148- Weyl, Adolph: Die Paul Henckel'sche Sammlung Brandenburg-Preussischer Münzen und Medaillen, Teil 2, Die Provinzen Preussen, Pommern, Posen und Schlesien, Berlin 1876. , S. 27, lfd. Nr. 3307
49- Steguweit, Wolfgang / Kluge, BerndSuum cuique. Medailllenkunst und Münzprägung in Brandenburg-Preußen, Berlin 2008. , S. 68, lfd. Nr. 23, Abb. S. 6949- Brockmann, Günther: Die Medaillen Joachim I. - Friedrich Wilhelm I. 1499 - 1740, Köln 1994. , S. 174, lfd. Nr. 275, Abb.: S. 174, lfd. Nr. 275
50- Weyl, AdolphDie Paul Henckel'sche Sammlung Brandenburg-Preussischer Münzen und Medaillen, Teil 2, Die Provinzen Preussen, Pommern, Posen und Schlesien, Berlin 1876. , S. 27, lfd. Nr. 330750- Steguweit, Wolfgang / Kluge, Bernd: Suum cuique. Medailllenkunst und Münzprägung in Brandenburg-Preußen, Berlin 2008. , S. 68, lfd. Nr. 23, Abb.: S. 69
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52## Schlagworte52## Schlagworte
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54- [Gesandter](https://brandenburg.museum-digital.de/tag/23022)54- [Gesandter](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=tag&id=23022)
55- [Medaille](https://brandenburg.museum-digital.de/tag/1184)55- [Medaille](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=tag&id=1184)
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60Stand der Information: 2023-06-13 02:05:4660Stand der Information: 2021-11-14 21:36:58
61[CC BY-NC-SA @ Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)61[CC BY-NC-SA @ Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

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