museum-digitalbrandenburg
STRG + Y
de
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Metall [X 3800] Archiv 2021-11-26 08:53:08 Vergleich

Medaille auf die Erbhuldigung in Königsberg 1663, Kurfürstentum Mark Brandenburg, Herzogtum Preußen, Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640-1688), 1663

AltNeu
1# Medaille auf die Erbhuldigung in Königsberg 1663, Kurfürstentum Mark Brandenburg, Herzogtum Preußen, Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640-1688), 16631# Medaille auf die Erbhuldigung in Königsberg 1663, Kurfürstentum Mark Brandenburg, Herzogtum Preußen, Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640-1688), 1663
22
3[Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=institution&instnr=67)3[Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://brandenburg.museum-digital.de/institution/67)
4Sammlung: [Metall](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=sammlung&instnr=67&gesusa=222)4Sammlung: [Metall](https://brandenburg.museum-digital.de/collection/222)
5Inventarnummer: X 38005Inventarnummer: X 3800
66
7Beschreibung7Beschreibung
8Nachdem der Kurfürst 1657 mit dem Vertrag von Wehlau die volle Souveränität über Preußen erhalten und diese 1660 durch den Frieden zu Oliva international bestätigt bekommen hatte, dauerte es noch weitere drei Jahre bis ihm die Stände in Königsberg die Erbhuldigung am 18. Oktober 1663 darbrachten. Die Landstände hatten sich als stabile politische Verbunde herausgebildet. Bei der feierlichen Huldigung leisteten sie den Treueeid. Im Gegenzug sicherte ihnen der Landesherr Schutz und die Wahrung ihrer Rechte zu. Erst die Huldigung der preußischen Stände bedeutete die Legitimierung seiner Herrschaft. Die Medaille ist die erste, die in der Titulatur über dem Brustbildnis des Kurfürsten den Titel SUP DOM DUX PRUSS (souveräner Herzog von Preußen) führt. Der Kurfürst ist im kunstvoll verzierten Prunkharnisch, mit umgelegter Feldbinde und kostbarem Spitzenkragen widergegeben. Besonders auffällig ist die feine Reliefierung des Haupthaares. Das Medaillon des Hosenbandordens hängt deutlich sichtbar neben der Jahreszahl 1663. Die meisten Medaillenaufträge des Kurfürsten führten die Danziger Johann Höhn Vater und Sohn aus, deren künstlerische Handschrift nicht immer voneinander zu trennen ist. Eine plastisch feste und zugleich im Detail sorgfältig herausgearbeitete Modellierung und Charakterisierung von Gesicht und Kostüm kann als typisch für ihre Medaillenbildnisse festgestellt werden. Hier war laut Signatur am Rand Johann Höhn d. J. (1641-1693) der stolze Ausführende. Präzision und Ausgewogenheit in der Reliefdarstellung zeigt auch das Bild der Rückseite. Dargestellt ist der brandenburgische Adler mit Kurhut, auf der Brust das Reichserzkämmererschild, in den Fängen Schwert und Herzogskrone mit der Inschrift SUP · DOM / PRVSSIÆ. Das Wappentier verkörpert den Landesherrn vor den Darstellungen einer Schlachtenszene links und dem Stadtbild von Königsberg rechts. Zwei Spruchbänder geben den Kommentar: DEFENDIT (Er verteidigt) und ET AVGET (Er vermehrt). Auf den großen Adlerschwingen erblickt man zwei kleine Adler, zu deuten als die Prinzen Karl Emil und Friedrich. NEC IM BELLEM FEROCES PROGENERANT AQUILÆ COLUMBAM (Mutige Adler zeugen keine feige Taube) lautet die Umschrift. Es ist ein, vermutlich vom Kurfürsten selbst ausgewählter Spruch aus den Oden des römischen Dichters Horaz [Oden IV, 4,13], der sich auf den kriegerischen Kurfürsten selbst und seine Nachfolge bezieht. Die Erinnerungen an die der Huldigung voran gegangenen kriegerischen Auseinandersetzungen waren noch wach und die Herrschaft in noch längst nicht allen Landesteilen gesichert. 8Nachdem der Kurfürst 1657 mit dem Vertrag von Wehlau die volle Souveränität über Preußen erhalten und diese 1660 durch den Frieden zu Oliva international bestätigt bekommen hatte, dauerte es noch weitere drei Jahre bis ihm die Stände in Königsberg die Erbhuldigung am 18. Oktober 1663 darbrachten. Die Landstände hatten sich als stabile politische Verbunde herausgebildet. Bei der feierlichen Huldigung leisteten sie den Treueeid. Im Gegenzug sicherte ihnen der Landesherr Schutz und die Wahrung ihrer Rechte zu. Erst die Huldigung der preußischen Stände bedeutete die Legitimierung seiner Herrschaft. Die Medaille ist die erste, die in der Titulatur über dem Brustbildnis des Kurfürsten den Titel SUP DOM DUX PRUSS (souveräner Herzog von Preußen) führt. Der Kurfürst ist im kunstvoll verzierten Prunkharnisch, mit umgelegter Feldbinde und kostbarem Spitzenkragen widergegeben. Besonders auffällig ist die feine Reliefierung des Haupthaares. Das Medaillon des Hosenbandordens hängt deutlich sichtbar neben der Jahreszahl 1663. Die meisten Medaillenaufträge des Kurfürsten führten die Danziger Johann Höhn Vater und Sohn aus, deren künstlerische Handschrift nicht immer voneinander zu trennen ist. Eine plastisch feste und zugleich im Detail sorgfältig herausgearbeitete Modellierung und Charakterisierung von Gesicht und Kostüm kann als typisch für ihre Medaillenbildnisse festgestellt werden. Hier war laut Signatur am Rand Johann Höhn d. J. (1641-1693) der stolze Ausführende. Präzision und Ausgewogenheit in der Reliefdarstellung zeigt auch das Bild der Rückseite. Dargestellt ist der brandenburgische Adler mit Kurhut, auf der Brust das Reichserzkämmererschild, in den Fängen Schwert und Herzogskrone mit der Inschrift SUP · DOM / PRVSSIÆ. Das Wappentier verkörpert den Landesherrn vor den Darstellungen einer Schlachtenszene links und dem Stadtbild von Königsberg rechts. Zwei Spruchbänder geben den Kommentar: DEFENDIT (Er verteidigt) und ET AVGET (Er vermehrt). Auf den großen Adlerschwingen erblickt man zwei kleine Adler, zu deuten als die Prinzen Karl Emil und Friedrich. NEC IM BELLEM FEROCES PROGENERANT AQUILÆ COLUMBAM (Mutige Adler zeugen keine feige Taube) lautet die Umschrift. Es ist ein, vermutlich vom Kurfürsten selbst ausgewählter Spruch aus den Oden des römischen Dichters Horaz [Oden IV, 4,13], der sich auf den kriegerischen Kurfürsten selbst und seine Nachfolge bezieht. Die Erinnerungen an die der Huldigung voran gegangenen kriegerischen Auseinandersetzungen waren noch wach und die Herrschaft in noch längst nicht allen Landesteilen gesichert.
9 9
10SPSG, Sammlung Dohna 10SPSG, Sammlung Dohna
11Claudia Meckel11Claudia Meckel
1212
13Beschriftung/Aufschrift13Beschriftung/Aufschrift
14Signatur: h. Iun.; 1663 (Vs)<br /> 14Signatur: h. Iun.; 1663 (Vs)
15Vs: Umschrift: FRID. WILH· D. G· MARCH· & ELECT· BRAND· SUP· DOM· DUX PRUSS. &c &c &c ·<br /> 15Vs: Umschrift: FRID. WILH· D. G· MARCH· & ELECT· BRAND· SUP· DOM· DUX PRUSS. &c &c &c ·
16Rs: Umschrift: NEC IM BELLEM FEROCES PROGENERANT AQUILÆ COLUMBAM.16Rs: Umschrift: NEC IM BELLEM FEROCES PROGENERANT AQUILÆ COLUMBAM.
1717
18Material/Technik18Material/Technik
19Silber, geprägt19Silber, geprägt
2020
21Maße21Maße
22Hauptmaß: Durchmesser: 6.22 cm Gewicht - g: 82.30 cm22Hauptmaß: Durchmesser: 6.22 cm Gewicht: 82.30 g
2323
24___24___
2525
2626
27- Hergestellt ...27- Hergestellt ...
28 + wer: [Höhn, Johann (1641)](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=people&id=116691) [wahrsch.]28 + wer: [Johann Höhn (der Jüngere) (1640-1693)](https://brandenburg.museum-digital.de/people/25941) [wahrsch.]
29 + wann: 166329 + wann: 1663
30 + wo: [Danzig](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=oak&ort_id=889)30 + wo: [Danzig](https://brandenburg.museum-digital.de/oak?ort_id=889)
31 31
32## Bezug zu Personen oder Körperschaften32## Bezug zu Personen oder Körperschaften
3333
34- [Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688)](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=people&id=113324)34- [Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688)](https://brandenburg.museum-digital.de/people/113324)
3535
36## Bezug zu Orten oder Plätzen36## Bezug zu Orten oder Plätzen
3737
38- [Kaliningrad](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=oak&ort_id=890)38- [Königsberg](https://brandenburg.museum-digital.de/oak?ort_id=67266)
3939
40## Literatur40## Literatur
4141
42- Börsch-Supan, Helmut: Die Kunst in Brandenburg-Preußen. Ihre Geschichte von der Renaissance bis zum Biedermeier dargestellt am Kunstbesitz der Berliner Schlösser, Berlin 1980, S. 52f., Nr. 31, S. 53.
42- D. Johann Carl Conrad Oelrichs ... Erläutertes Chur-brandenburgisches Medaillencabinet. Aus richtig in Kupfer, von lauter Originalen, abgebildeten, beschriebenen und in chronologischer Ordnung, größesten Theils aus archivischen Nachrichten historisch erklärten Gedächtnißmünzen. Zur Geschichte Friederich Wilhelm des Großen, Ausstellung, Berlin, Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, 1988, Berlin 1778, Nachdruck Berlin 1988, Nr. 19, mit Abb. 43- D. Johann Carl Conrad Oelrichs ... Erläutertes Chur-brandenburgisches Medaillencabinet. Aus richtig in Kupfer, von lauter Originalen, abgebildeten, beschriebenen und in chronologischer Ordnung, größesten Theils aus archivischen Nachrichten historisch erklärten Gedächtnißmünzen. Zur Geschichte Friederich Wilhelm des Großen, Ausstellung, Berlin, Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, 1988, Berlin 1778, Nachdruck Berlin 1988, Nr. 19, mit Abb.
43- Menadier, Julius: Schaumünzen des Hauses Hohenzollern. Königliche Museen zu Berlin, Berlin 1901. , S. 51, lfd. Nr. 146, Abb.: S. 51, lfd. Nr. 146h u. 146k44- Brockmann, GüntherDie Medaillen Joachim I. - Friedrich Wilhelm I. 1499 - 1740, Köln 1994. , S. 129, lfd. Nr. 203, Abb. S. 129, lfd. Nr. 203
44- Weyl, Adolph: Die Paul Henckel'sche Sammlung Brandenburg-Preussischer Münzen und Medaillen, Teil 2, Die Provinzen Preussen, Pommern, Posen und Schlesien, Berlin 1876. , S. 33, lfd. Nr. 334845- Menadier, JuliusSchaumünzen des Hauses Hohenzollern. Königliche Museen zu Berlin, Berlin 1901. , S. 51, lfd. Nr. 146, Abb. S. 51, lfd. Nr. 146h u. 146k
45- Nachtrag zur Paul Henckel'schen Sammlung Brandenburg-Preussischer Münzen und Medaillen, bearb. v. Adolph Weyl, Berlin 1877. , S. 9, 1546- Nachtrag zur Paul Henckel'schen Sammlung Brandenburg-Preussischer Münzen und Medaillenbearb. v. Adolph Weyl, Berlin 1877. , S. 9, 15
46- Seidel, Paul: Der Große Kurfürst in der Plastik seiner Zeit, in: Hohenzollern-Jahrbuch, Berlin / Leipzig 1898. , S. 106, Abb.: S. 10647- North, MichaelDie Medaillen der Brandenburg-Preußen-Sammlung Christian Lange, Teil 1, Von den Anfängen bis 1713, Kiel 1986 (Numismatische Abhandlungen, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, 1). , S. 118, lfd. Nr. 50, Abb. S.119
47- Börsch-Supan, Helmut: Die Kunst in Brandenburg-Preußen. Ihre Geschichte von der Renaissance bis zum Biedermeier dargestellt am Kunstbesitz der Berliner Schlösser, Berlin 1980, S. 52f., Nr. 31, S. 53. 48- Seidel, PaulDer Große Kurfürst in der Plastik seiner Zeit, in: Hohenzollern-Jahrbuch, Berlin / Leipzig 1898. , S. 106, Abb. S. 106
48- North, Michael: Die Medaillen der Brandenburg-Preußen-Sammlung Christian Lange, Teil 1, Von den Anfängen bis 1713, Kiel 1986 (Numismatische Abhandlungen, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, 1). , S. 118, lfd. Nr. 50, Abb.: S.11949- Steguweit, Wolfgang / Kluge, BerndSuum cuique. Medailllenkunst und Münzprägung in Brandenburg-Preußen, Berlin 2008. , S. 72, lfd. Nr. 28, Abb. S. 73
49- Brockmann, Günther: Die Medaillen Joachim I. - Friedrich Wilhelm I. 1499 - 1740, Köln 1994. , S. 129, lfd. Nr. 203, Abb.: S. 129, lfd. Nr. 20350- Weyl, AdolphDie Paul Henckel'sche Sammlung Brandenburg-Preussischer Münzen und Medaillen, Teil 2, Die Provinzen Preussen, Pommern, Posen und Schlesien, Berlin 1876. , S. 33, lfd. Nr. 3348
50- Steguweit, Wolfgang / Kluge, Bernd: Suum cuique. Medailllenkunst und Münzprägung in Brandenburg-Preußen, Berlin 2008. , S. 72, lfd. Nr. 28, Abb.: S. 73
5151
52## Schlagworte52## Schlagworte
5353
54- [Medaille](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=tag&id=1184)54- [Huldigung](https://brandenburg.museum-digital.de/tag/4254)
55- [Medaille](https://brandenburg.museum-digital.de/tag/1184)
5556
56___57___
5758
5859
59Stand der Information: 2021-11-26 08:53:0860Stand der Information: 2023-06-13 02:05:46
60[CC BY-NC-SA @ Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)61[CC BY-NC-SA @ Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
6162
62___63___
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

Das Museum kontaktieren