museum-digitalbrandenburg
STRG + Y
de
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Metall [X 3786] Archiv 2022-05-19 09:56:29 Vergleich

Medaille auf den Regierungsantritt, Kurfürstentum Mark Brandenburg, Herzogtum Preußen, Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640-1688), o. J. (um 1660)

AltNeu
1# Medaille auf den Regierungsantritt, Kurfürstentum Mark Brandenburg, Herzogtum Preußen, Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640-1688), o. J. (um 1660)1# Medaille auf den Regierungsantritt, Kurfürstentum Mark Brandenburg, Herzogtum Preußen, Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640-1688), o. J. (um 1660)
22
3[Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://brandenburg.museum-digital.de/institution/67)3[Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=institution&instnr=67)
4Sammlung: [Metall](https://brandenburg.museum-digital.de/collection/222)4Sammlung: [Metall](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=sammlung&instnr=67&gesusa=222)
5Inventarnummer: X 37865Inventarnummer: X 3786
66
7Beschreibung7Beschreibung
8Das Bildnis des Kurfürsten Friedrich Wilhelm folgt dem für Münzen und Medaillen traditionellen Typus des nach rechts gewendeten Brustbildes. Namen und Titel in der Umschrift weisen die Rangstellung und Herrschaft als Markgraf von Brandenburg, Reichsfürst und Erzkämmerer des Deutschen Reiches, als Kurfürst und Herzog in Preußen aus. Auf der Rückseite sieht man den gekrönten brandenburgischen Adler über einen Teil der Erdkugel fliegen, kommentiert vom Leitspruch des Kurfürsten: DOMINE FAC ME SCIRE VIAM QUO AMBULATURUS SUM (Herr, zeige mir den Weg, auf dem ich wandeln soll [Psalm 143,8]). Das am Rand dargestellte Auge Gottes sendet die Antwort: CONSULAM TIBI OCULO MEO (Ich werde dich mit meinem Auge leiten [Psalm 32,8]). In der Fachliteratur wird die Prägung dieser Medaille bis heute mit dem Regierungsantritt des Kurfürsten Friedrich Wilhelm in Verbindung gebracht. Der Historiker Johann Carl Conrad Oelrichs (1722-1799) setzte sie an den Beginn seiner, der ersten, 1778 in Berlin erschienenen chronologischen Abhandlung von 82 während der Regentschaft Friedrich Wilhelms entstandenen Schaumünzen. Ausschlaggebend für die Einordnung war neben dem repräsentativen Bildnis wohl vor allem die Botschaft der für eine neue Ära der Regierung ersuchten göttlichen Führung und Begleitung. 8Das Bildnis des Kurfürsten Friedrich Wilhelm folgt dem für Münzen und Medaillen traditionellen Typus des nach rechts gewendeten Brustbildes. Namen und Titel in der Umschrift weisen die Rangstellung und Herrschaft als Markgraf von Brandenburg, Reichsfürst und Erzkämmerer des Deutschen Reiches, als Kurfürst und Herzog in Preußen aus. Auf der Rückseite sieht man den gekrönten brandenburgischen Adler über einen Teil der Erdkugel fliegen, kommentiert vom Leitspruch des Kurfürsten: DOMINE FAC ME SCIRE VIAM QUO AMBULATURUS SUM (Herr, zeige mir den Weg, auf dem ich wandeln soll [Psalm 143,8]). Das am Rand dargestellte Auge Gottes sendet die Antwort: CONSULAM TIBI OCULO MEO (Ich werde dich mit meinem Auge leiten [Psalm 32,8]). In der Fachliteratur wird die Prägung dieser Medaille bis heute mit dem Regierungsantritt des Kurfürsten Friedrich Wilhelm in Verbindung gebracht. Der Historiker Johann Carl Conrad Oelrichs (1722-1799) setzte sie an den Beginn seiner, der ersten, 1778 in Berlin erschienenen chronologischen Abhandlung von 82 während der Regentschaft Friedrich Wilhelms entstandenen Schaumünzen. Ausschlaggebend für die Einordnung war neben dem repräsentativen Bildnis wohl vor allem die Botschaft der für eine neue Ära der Regierung ersuchten göttlichen Führung und Begleitung.
9 9
10Zwanzigjährig trat Friedrich Wilhelm 1640, acht Jahre vor dem Ende des verheerenden Dreißigjährigen Krieges, die Regierung an. Wirtschaft und Kultur lagen am Boden. Künstlerische Kräfte konnten erst langsam gewonnen werden. Betrachtet man das Medaillenbildnis genauer, wird offenbar, dass der Kurfürst nicht mehr im jugendlichen, sondern im Alter von mindestens 40 Jahren dargestellt ist. Unter dem üppig drapierten Mantelüberwurf trägt er das ihm 1654 verliehene Medaillon vom Hosenbandorden. Die massige Gestalt mit den markant strengen Gesichtszügen tritt stark aus der Fläche heraus. In der Plastizität des Bildnisses zeigt sich ein angehender Meister seines Fachs. Laut Signatur war der bis zu seiner Berufung an den Berliner Hof 1678 in Danzig tätige Johann Höhn d. J. (1641-1693) der ausführende Medailleur. Die Medaille ist dem entsprechend und mit Blick auf die aktuell historischen Ereignisse um 1660 geprägt worden. Nach langem Ringen konnte Kurfürst Friedrich Wilhelm seit 1657, durch den Friedensschluss von Oliva 1660 endlich auch international anerkannt, als souveräner Herzog in Preußen – was die Krone des Adlers auf der Rückseite verheißt – regieren. 10Zwanzigjährig trat Friedrich Wilhelm 1640, acht Jahre vor dem Ende des verheerenden Dreißigjährigen Krieges, die Regierung an. Wirtschaft und Kultur lagen am Boden. Künstlerische Kräfte konnten erst langsam gewonnen werden. Betrachtet man das Medaillenbildnis genauer, wird offenbar, dass der Kurfürst nicht mehr im jugendlichen, sondern im Alter von mindestens 40 Jahren dargestellt ist. Unter dem üppig drapierten Mantelüberwurf trägt er das ihm 1654 verliehene Medaillon vom Hosenbandorden. Die massige Gestalt mit den markant strengen Gesichtszügen tritt stark aus der Fläche heraus. In der Plastizität des Bildnisses zeigt sich ein angehender Meister seines Fachs. Laut Signatur war der bis zu seiner Berufung an den Berliner Hof 1678 in Danzig tätige Johann Höhn d. J. (1641-1693) der ausführende Medailleur. Die Medaille ist dem entsprechend und mit Blick auf die aktuell historischen Ereignisse um 1660 geprägt worden. Nach langem Ringen konnte Kurfürst Friedrich Wilhelm seit 1657, durch den Friedensschluss von Oliva 1660 endlich auch international anerkannt, als souveräner Herzog in Preußen – was die Krone des Adlers auf der Rückseite verheißt – regieren.
11 11
12SPSG, Sammlung Dohna 12SPSG, Sammlung Dohna
13Claudia Meckel13Claudia Meckel
1414
15Beschriftung/Aufschrift15Beschriftung/Aufschrift
16Signatur: h · Iun · (Vs) 16Signatur: h · Iun · (Vs)<br />
17Vs: Umschrift: FRID · WILH · D G · MARCH · BR · S · R · I · ARCHC · & EL · DUX PR · & C 17Vs: Umschrift: FRID · WILH · D G · MARCH · BR · S · R · I · ARCHC · & EL · DUX PR · & C <br />
18Rs: Umschrift: DOMINE FAC ME SCIRE VIAM QUO AMBULATURUS SUM.18Rs: Umschrift: DOMINE FAC ME SCIRE VIAM QUO AMBULATURUS SUM.
1919
20Material/Technik20Material/Technik
21Silber, geprägt21Silber, geprägt
2222
23Maße23Maße
24Hauptmaß: Durchmesser: 5.12 cm Gewicht: 45.10 g24Hauptmaß: Durchmesser: 5.12 cm Gewicht - g: 45.10 cm
2525
26___26___
2727
2828
29- Hergestellt ...29- Hergestellt ...
30 + wer: [Johann Höhn (der Jüngere) (1640-1693)](https://brandenburg.museum-digital.de/people/25941)30 + wer: [Höhn, Johann (1641)](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=people&id=116691)
31 + wann: 1655-166531 + wann: 1655-1665
32 + wo: [Danzig](https://brandenburg.museum-digital.de/oak?ort_id=889)32 + wo: [Danzig](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=oak&ort_id=889)
33 33
34## Bezug zu Personen oder Körperschaften34## Bezug zu Personen oder Körperschaften
3535
36- [Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688)](https://brandenburg.museum-digital.de/people/113324)36- [Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688)](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=people&id=113324)
3737
38## Literatur38## Literatur
3939
40- D. Johann Carl Conrad Oelrichs ... Erläutertes Chur-brandenburgisches Medaillencabinet. Aus richtig in Kupfer, von lauter Originalen, abgebildeten, beschriebenen und in chronologischer Ordnung, größesten Theils aus archivischen Nachrichten historisch erklärten Gedächtnißmünzen. Zur Geschichte Friederich Wilhelm des Großen, Ausstellung, Berlin, Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, 1988, Berlin 1778, Nachdruck Berlin 1988, Nr. 2, mit Abb. 40- D. Johann Carl Conrad Oelrichs ... Erläutertes Chur-brandenburgisches Medaillencabinet. Aus richtig in Kupfer, von lauter Originalen, abgebildeten, beschriebenen und in chronologischer Ordnung, größesten Theils aus archivischen Nachrichten historisch erklärten Gedächtnißmünzen. Zur Geschichte Friederich Wilhelm des Großen, Ausstellung, Berlin, Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, 1988, Berlin 1778, Nachdruck Berlin 1988, Nr. 2, mit Abb.
41- Brockmann, Günther: Die Medaillen Joachim I. - Friedrich Wilhelm I. 1499 - 1740, Köln 1994, S. 162, lfd. Nr. 253, Abb. S. 162, lfd. Nr. 253. 41- Menadier, Julius: Schaumünzen des Hauses Hohenzollern. Königliche Museen zu Berlin, Berlin 1901. , S. 49, lfd. Nr. 140, Abb.: Tafel 16, lfd. Nr. 140 h u. 140 k
42- Menadier, Julius: Schaumünzen des Hauses Hohenzollern. Königliche Museen zu Berlin, Berlin 1901, S. 49, lfd. Nr. 140, Abb. Tafel 16, lfd. Nr. 140 h u. 140 k. 42- Weyl, Adolph: Die Paul Henckel'sche Sammlung Brandenburg-Preussischer Münzen und Medaillen, Teil 2, Die Provinzen Preussen, Pommern, Posen und Schlesien, Berlin 1876. , S. 28, lfd. Nr. 3313
43- Nachtrag zur Paul Henckel'schen Sammlung Brandenburg-Preussischer Münzen und Medaillen, bearb. v. Adolph Weyl, Berlin 1877, S. 9. 43- Nachtrag zur Paul Henckel'schen Sammlung Brandenburg-Preussischer Münzen und Medaillen, bearb. v. Adolph Weyl, Berlin 1877. , S. 9
44- Steguweit, Wolfgang / Kluge, Bernd: Suum cuique. Medailllenkunst und Münzprägung in Brandenburg-Preußen, Berlin 2008, S. 67, lfd. Nr. 21, Abb. S. 67, lfd. Nr. 21. 44- Brockmann, Günther: Die Medaillen Joachim I. - Friedrich Wilhelm I. 1499 - 1740, Köln 1994. , S. 162, lfd. Nr. 253, Abb.: S. 162, lfd. Nr. 253
45- Weyl, Adolph: Die Paul Henckel'sche Sammlung Brandenburg-Preussischer Münzen und Medaillen, Teil 2, Die Provinzen Preussen, Pommern, Posen und Schlesien, Berlin 1876, S. 28, lfd. Nr. 3313. 45- Steguweit, Wolfgang / Kluge, Bernd: Suum cuique. Medailllenkunst und Münzprägung in Brandenburg-Preußen, Berlin 2008. , S. 67, lfd. Nr. 21, Abb.: S. 67, lfd. Nr. 21
4646
47## Schlagworte47## Schlagworte
4848
49- [Medaille](https://brandenburg.museum-digital.de/tag/1184)49- [Medaille](https://brandenburg.museum-digital.de/?t=tag&id=1184)
5050
51___51___
5252
5353
54Stand der Information: 2022-05-19 09:56:2954Stand der Information: 2021-11-14 21:36:58
55[CC BY-NC-SA @ Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)55[CC BY-NC-SA @ Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
5656
57___57___
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

Das Museum kontaktieren