Die Vorlage dieser Radierung geht auf einen vor 1730 angefertigten Stich aus dem "Neuen vollständigen Gesang-Buch für die Königliche-Preußische, auch Churfürstliche Brandenburgische und andere Lande, mit einer Vorrede von Johann Caspar Carstedt" zurück. Das Gesangbuch erschien in einer dritten Auflage 1733 bei Rüdiger in Potsdam. In diesem ersten Stich sind anstelle der Porträtvignetten von Friedrich II. und Elisabeth Christine die Bildnisse Friedrich Wilhelms I. und Dorothea zu sehen. Die Datierung des früheren Stichs auf die Zeit vor 1730 lässt sich anhand der Abbildung der in diesem Jahr abgerissenen ersten Garnisonkirche festlegen. Dieses Blatt mit dem Blick auf den Potsdamer Stadtkern vom Brauhausberg wurde circa vier Jahre nach einer 1748 von Johann David Schleuen (nachgew. 1740-1774) in Berlin angefertigten ersten Version mit den Jugendbildnissen Friedrichs II. und Elisabeth Christine angefertigt (Inv.-Nr. 79-62-K2a). Ebenso wie den in den Jahren zuvor entstandenen Veduten wird die Radierung von einer Legende der herausragenden Gebäude der Stadt am unteren Bildrand begleitet (vgl. Inv.-Nr. 79-59-60-K2; 79-60-K2a; 79-61-K2a). [Uta Kaiser]
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