Der Armlehnstuhl gehörte zu einem Ensemble aus einem Kanapee und zwei Armlehnstühlen, von dem sich lediglich das hier vorgestellte Möbel erhalten hat. Der Entwurf des Fauteuils folgt August Welby Pugins "Gothic Furniture in the Style of the 15th century" von 1835 ziemlich genau. Deshalb ist eine relativ frühe Entstehung kurz nach 1835 anzunehmen, zumal Sitzmöbel dieser Art bereits seit den späten 1830er Jahren aus England importiert, aber auch in Norddeutschland hergestellt wurden. Auf Grund der markanten Verzierung der Handknäufe mit Hundeohren und dem Hohenzollernwappen fanden die Möbel wohl ursprünglich in Schloss Babelsberg Verwendung. Diese eher ungewöhnliche Wappenverwendung verweist mehr auf Vorbilder aus mittelalterlichen, illuminierten Handschriften, denn auf tatsächlich überlieferte Möbel des 15. Jahrhunderts. Daher ist es nicht auszuschließen, dass das Ensemble als Geschenk an das Kronprinzenpaar Wilhelm I. und Augusta von Preußen gelangte. Das Möbel ist deponiert.
Jörg Meiner / Henriette Graf
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