Das Pilgerzeichen aus Wilsnack besteht aus drei gleichgroßen stilisierten Hostien. Das auf der Spitze stehende Dreieck ist durch ein gegenständiges auf der Basis stehendes Dreieck hinterlegt, dessen hinausragende Ecken zur Befestigung dienten. Bis auf die Kreuze, welche die Hostien ursprünglich bekrönten, ist es fast vollständig erhalten. Die untere Hostie weist eine kleine Beschädigung auf.
Die Hostien zeigen jeweils eine Darstellung der Passion bzw. Auferstehung. Oben links ist Jesus an der Geißelsäule abgebildet, oben rechts Jesus am Kreuz und auf der unteren Hostie erhebt sich der Auferstandene mit der Siegesfahne aus dem Grab. In Seehausen wurden noch drei weitere Pilgerzeichen dieses Typs gefunden.
Vom Klostergelände stammen insgesamt ca. 60 Pilgerzeichen/-fragmente. Bis auf ein flach gegossenes Zeichen des späten 13. oder 14. Jahrhunderts wurden alle Stücke im 15. bis frühen 16. Jahrhundert im Gittergussverfahren hergestellt.
Die Pilgerzeichen aus dem Besitz der Nonnen dienten den Bedürfnissen der privaten Frömmigkeit. Außerdem dürften sie bezeuen, dass das Kloster Pilger beherbergte
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