Zu den frühesten Gemälden des späteren Landschaftsmalers Karl Hagemeister (1848-1933) gehört dieses Genrebild des Zwanzigjährigen, der noch ganz ohne gründliche Schulung erste Versuche im Malen unternahm. Er hatte in Köpenick eine Ausbildung zum Lehrer aufgenommen. Die Malerei ist dünn und uneinheitlich.
Dargestellt ist eine Szene in der Küche. Ein Mädchen im Hintergrund hat offenbar gerade aus dem Topf auf dem Feuer genascht, ihr Finger ist noch am Mund, als eine alte Frau, wohl die Großmutter, deren strenges Profil wir von der Seite nach links sehen, den Raum betritt. Den Vordergrund im Licht nimmt die Mutter ein, die dabei ist, eine Schüssel mit Essen oder Essenresten durch die geöffnete Tür, die rechts zu sehen ist, hinauszubringen. Es handelt sich um eine Genremalerei, die ihre Vorbilder in zeitgenössischer Berliner Malerei etwa von Paul Meyerheim (1842-1915) hat.
Das Gemälde ist unbezeichnet. Die Malerei weist vereinzelt, vor allem unten, Abblätterungen auf, der Keilrahmen zeigt Spuren inaktiven Anobienbefalls. (ib)
Das Gemälde wurde 1983 aus dem Nachlass von Margarethe Schweitzer, der Großnichte des Künstlers, für das Museum angekauft.
Literatur:
Warmt, Hendrikje: Karl Hagemeister. In Reflexion der Stille, Berlin-Brandenburg 2016, S. 217, G 2 mit Abbildung (Warmt G 2). - Karl Hagemeister. Zum 160. Geburtstag. Werke des märkischen Künstlers aus dem Bestand des Stadtmuseums Brandenburg an der Havel, hrsg. von Heike Köhler, Brandenburg 2008, Abb. 6. - Meckel, Claudia: Karl Hagemeister, Berlin 1985, S. 78, Nr. 10.
Karl Hagemeister: In der Küche, um 1869
Beschreibung
Material/Technik
Öl auf Leinwand, auf Keilrahmen gespannt, gerahmt
Maße
Bildgröße: Höhe 32,0 cm, Breite 37,1 cm ; Rahmengröße: Höhe 40,0 cm, Breite 45,7, Tiefe 5,5 cm
Inventarnummer
[V00270KaGe]
Gehört zu
Gemäldesammlung
Karl Hagemeister
Literatur
- Hendrijke Warmt (2016): Karl Hagemeister - in Reflexion der Stille. Monographie und Werkverzeichnis der Gemälde. Berlin, G 2
[Stand der Information: ]
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