Neben den Skulpturen „Allegorie der Baukunst“ und „Allegorie der Perspektive“, die der italienische Bildhauer Giuseppe Girola (unbekannt-nach 1759) für die Gartenfassade der Bildergalerie im Park Sanssouci schuf, führte er auch die „Allegorie der Kunst“ in Marmor aus. Girolas Figur eines Jünglings stützt sich nach links gewandt auf einen Stab. In der heute leeren, rechten Hand hielt er einst Pinsel und Meißel. Hinter ihm ist ein junger Baum an einen Pfahl gebunden, als Hinweis auf die zu verbessernden Makel der Natur. In der „Iconologia“ von Cesare Ripa (1555-1622) werden exakt diese Attribute für die Personifikation der Kunst genannt.
Die 1757 geschaffene Skulptur wurde am Ende des östlichen Galerieflügels positioniert und ist Teil eines komplexen allegorischen Skulpturenprogramms für die 1755 von Friedrich II. in Auftrag gegebene Bildergalerie im Park Sanssouci. Im Zentrum dieses auf die Künste bezogenen Fassadenschmucks stehen die 18 Marmorskulpturen, die bei den Bildhauern Johann Peter Benckert und Gottlieb Heynmüller sowie den Italienern Felice Cocci und Giuseppe Girola in Auftrag gegeben worden waren.
Franziska Ratajczak
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