Kleine zylinderförmige Flasche aus farblosem, graustichigem Glas mit vereinzelten Einschlüssen, Boden ausgekugelt, auf dem Korpus Fragmente eines Etiketts: „Mineral-Fleck-Wasser/Gebr. Nürren[ba]ch in Potsdam. /Ist das billigst[...]glichs[...] […]tzt bek[...]/Mittel, Fleck[...] möglichen Stoffen schnell [zu]/entfernen ohne […] zu verletzen, und dient gleich-/zeitig zum Wasch[en de]r Handschuhe.“, der abgeflachte und ausgestellte Mündungsrand stellenweise ausgebrochen, Verschluss fehlt.
Die Handelstätigkeiten der Familie Nürrenbach reichen bis in das erste Drittel des 19. Jahrhunderts zurück. 1829 eröffnete Carl Nürrenbach eine „Schwarzseif-Fabrik“ in der Brandenburger Str. 6 (vgl. Amtsblatt der Regierung Potsdam 1829, S. 234, online: https://bit.ly/2TCuPew). Nürrenbach stellte dort nach afrikanischem Vorbild produzierte schwarze Seife her, die bis heute zur Pflege bei Hautproblemen eingesetzt wird. Nürrenbach war Mitglied im Verein für Handel und Gewerbe in Potsdam (vgl. das Erinnerungsblatt für die erste Gewerbe-Ausstellung zu Potsdam 1846, Potsdam Museum, Inv.-Nr. 80-409-K2a, online: https://bit.ly/2REVdH7) sowie im Verein für die Beförderung des Gewerbefleißes in Preußen mit Sitz in Berlin (Sitzungsbericht 1838, online: https://bit.ly/2sdpkaq). Seine Nachfahren weiteten das Handelsspektrum aus und vertrieben u. a. den auf dem Etikett genannten Haushaltsreiniger, Parfüm und Leuchtmittel. In der Schloßstr. 5 schließlich führte der Sohn des Fabrikanten, Karl (auch: Carl) Nürrenbach (1874–1917), von 1902 bis zu seinem frühen Tod ein photographisches Atelier (vgl. Herrmann, Auslöser Potsdam, 2006, S. 60). [Uta Kaiser]
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