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Historischer Lokschuppen Wittenberge Dampflokomotive

Dampflokomotive

Dampflokomotiven im Historischen Lokschuppen Wittenberge

[ 7 Objekte ]

Dampflokomotive 50 3570-4

Die Dampflok 50 3570-4 wurde 1942 als eine von mehreren Tausend ihrer Baureihe in Dienst gestellt. Seinerzeit trug sie die Nummer 50 2308. Nach dem Einsatz in der Lokkolonne verblieb sie in der DDR und wurde Ende der 1950er Jahre grundlegend rekonstruiert. Dabei erhielt sie einen neuen fabrikneuen Kessel und trug seitdem die Betriebsnummer 50 3570. Nach der Rekonstruktion wurde sie bis 1983 auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt eingesetzt. 1983 wurde sie nach Wittenberge umstationiert und hier im Jahre 1993 ausgemustert. Die letzten Jahre ihres Einsatzes bei der Deutschen Reichsbahn wurde sie zumeist für Heizzwecke von bahneigenen Gebäuden benutzt. Im 1993 erwarb sie der Gleisbauunternehmer Hermann Wiebe und ließ sie zunächst optisch aufarbeiten. Danach stand sie ein gutes Jahrzehnt trocken und geschützt auf einem Bundeswehrgelände bei Nienburg. Im Jahre 2003 wurde die Lok in die Obhut des Vereins Dampflokfreunde Salzwedel übergeben, der für die betriebsfähige Aufarbeitung sorgte. Diese wurde im Jahr 2009 abgeschlossen. Heute steht die Lok als betriebsfähiges Exponat im Historischen Lokschuppen Wittenberge zur Verfügung.

Dampflokomotive 50 3682-7

Diese Lokomotive erblickte im Oktober 1939 bei der Lokfabrik Krauss-Maffei in München unter der Fabriknummer 15774 das Licht der Welt und wurde bei der DRG unter der Betriebsnummer 50 255 in Dienst gestellt. Auch ihr Betriebsbuch ging in den Kriegswirren verloren, so dass sich nur die Einsatzorte ab 1946 nachvollziehen lassen. Der Literatur ist lediglich zu entnehmen, dass sie an die Reichsbahndirektion Oppeln ausgeliefert wurde, im Jahr 1942 nach Berlin und 1943 schließlich nach Hannover umgesetzt wurde. Nach dem Ende des Krieges wurde sie im Ausbesserungswerk Stendal aufgefunden.

Dampflokomotive Emma

Die zweiachsige Dampflok "Emma" wurde in den 1920er Jahren bei Hanomag in Hannover als Teil einer größeren Serie baugleicher Schwestern gebaut, die für den Verschubdienst in Industrieunternehmen konzipiert waren. Unsere Lokomotive wurde 1925 an die Zuckerfabrik in Rethen (bei Hannover) geliefert. Sie wurde dort als Lok 2 bis Ende der 1960 in der Rübenkampagne zum Verschub von Güterwagen verwendet und dann abgestellt. Anfang der 1970er Jahre erwarb sie jemand und stellte sie auf einem kurzen Gleisstück im heimatlichen Garten in Schleswig-Holstein auf, später geschützt durch eine gewächshausartige Halle. 2008 stand die Lokomotive zum Verkauf und der Gleisbauunternehmer Hermann Wiebe erwarb sie mit dem Ziel der betriebsfähigen Aufarbeitung. Diese nahm dann ca. 2 Jahre in Anspruch und seit 2010 steht das Fahrzeug unserem Museum als Lokomotive für Führerstandsfahrten zur Verfügung. Aufgrund ihrer leichten und übersichtlichen Ausführung lässt sie sich noch relativ leicht auch auf der Straße transportieren. Sie wurde daher in den letzten Jahren bei den alle zwei Jahre stattfindenden Messeveranstaltungen "Innotrans" in Berlin, der weltweit größten Messe für Eisenbahninfrastruktur und -fahrzeuge, als Werbeträger für die Firma Wiebe eingesetzt.

Dampflokomotive 50 3624-9

Sie wurde bei der Deutschen Waffen- und Munitionsfabrik in Posen gebaut und am 20.5.1942 als 50 2228 bei der DRG in Dienst gestellt. Bei einem Blick ins Betriebsbuch fällt sofort auf, dass sich bei ihrem Bau die Isolation Deutschlands aufgrund des bereits drei Jahre andauernden Krieges drastisch bemerkbar machte. Wichtige Metalle waren nur noch bedingt verfügbar. So finden sich die Eintragungen "Die Lokomotive ist mit Heimstoffen gemäß Heimstoffliste ausgerüstet" oder "Die Achs- und Stangenlager sind als Dünngusslager mit nur 1,5 mm dickem Weissmetalleinguss ausgeführt". Die Lok war ferner mit einem besonderen Frostschutz für den Ostfeldzug ausgerüstet sowie später mit einer Führerhauspanzerung gegen Fliegerbeschuss. Es handelte sich dabei um eine sogenannte "Übergangskriegslok". Die Lok wurde im Jahr 1960 vollständig rekonstruiert und erhielt in diesem Zusammenhang einen neuen Kessel. Am Ende ihres aktiven Daseins wurde die Lok mit vielen anderen zusammen auf den großen Lokfriedhof in Meyenburg gebracht und wartete dort viele Jahre auf den Hochofen. Als wir sie schließlich im Jahr 1993 bargen, waren sogar schon Birken zwischen den Achsen und im Führerhaus gewachsen. Doch betrachten Sie die Lok heutzutage genau! Sieht sie (äußerlich) nicht fast aus wie neu?

Dampflokomotive 50 3685-0

Die Maschine erblickte am 20.11.1940 in München-Allach das Licht der Schienenwelt und wurde als 50 828 zunächst in die damalige Ostmark versetzt. Dem Betriebsbuch ist zu entnehmen, dass die Lok im Jahr 1987 noch zur Ausbesserung im Ausbesserungswerk Meiningen vorgemeldet war, weil der Rahmen der Lok an einer Stelle gerissen war. Der Auftrag wurde jedoch nicht mehr ausgeführt. So wurde sie auf den Schrottplatz in Meyenburg gebracht und fristete viele Jahre neben unserer 50 3624 ihr Dasein, bis sie zusammen mit ihrer Kollegin im März 1993 nach Salzwedel überführt wurde.

Dampflokomotive 44 594

Die Dampflok 44 594 wurde im August 1941 an die Deutsche Reichsbahn ausgeliefert. Sie gehört einer Serie von schweren Güterzugloks an, die mit drei Zylindern ausgerüstet waren und mehr als 2.000 PS auf die Schiene brachten. Viele Loks dieser Baureihe verblieben nach dem 2. Weltkrieg bei der Deutschen Reichsbahn der DDR, viele andere bei der Deutschen Bundesbahn in Westdeutschland. Unser Exemplar wurde hauptsächlich von Dillenburg, Gießen und Betzdorf aus eingesetzt. Für die letzten Monate ihrer aktiven Zeit (1975) wurde sie nach Gelsenkirchen versetzt. Statt nach ihrer Ausmusterung verschrottet zu werden, wurde sie gemeinsam mit weiteren Loks dieser Baureihe nach Hamburg geschleppt, um die Belastung der seinerzeit neu gebauten Süderelbbrücke zu testen. Über Umwege gelangte sie dann in den Besitz des ehemaligen Eisenbahnmuseums Hamburg-Wilhelmsburg, das jedoch im Jahre 1994 nach Brandstiftung abbrannte. Auch unsere Lok wurde dabei stark in Mitleidenschaft gezogen und blieb noch sieben Jahre in der Ruine des Lokschuppens Wilhelmsburg stehen. Im Jahre 2001 übernahm der Verein Dampflokfreunde Salzwedel die Lok und brachte sie im Jahr 2012 in die Sammlung im Historischen Lokschuppen Wittenberge ein. Die Lok ist zwar eine Vertreterin der Deutschen Bundesbahn, erinnert aber an die Hochzeiten des Dampfbetriebes in Wittenberge, da hier viele Loks des gleichen Typs beheimatet waren. Die Lok ist derzeit nur notdürftig lackiert. Eine weitere optische Aufarbeitung ist in Planung.

Dampflokomotive 50 3700-7

Die Dampflok 50 3700 wurde im Jahr 2013 von Aktiven des Historischen Lokschuppens Wittenberge erworben. Die Lok wurde 1939 bei Krupp in Essen als eine der ersten ihrer Bauart gebaut. Sie verblieb nach Ende des 2. Weltkrieges in der DDR und beförderte Güter- und Personenzüge. Sie war jahrzehntelang in Halberstadt stationiert und wurde dort 1989 abgestellt. Da in der DDR ein Mangel an Großheizanlagen herrschte, wurde sie Ende 1989 zur Heizlok degradiert. Zu diesem Zweck wurde der Kessel noch einmal im Ausbesserungswerk Meinigen aufgearbeitet. Die Arbeiten wurden 1990 abgeschlossen. Die deutsche Einheit im Oktober 1990 (und damit auch die Verfügbarkeit von Heizungsanlagen) erübrigten dann aber einen Einsatz. Zwar wurde die Lok noch für geplante Heizeinsätze nach Salzwedel gebracht, ging dort allerdings nur noch zur Probe in Betrieb. 1992 wurde sie nach Güsten verkauft und stand dann jahrelang im Außengelände des Eisenbahnmuseums Staßfurt. Von dort wurde sie im Jahr 2014 nach Wittenberge überführt. Die Lokomotive wird derzeit wieder äußerlich aufgearbeitet und komplettiert. Leider fehlen noch diverse Teile, deren Wiederbeschaffung bzw. Neuanfertigung einige Zeit in Anspruch nehmen wird.

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