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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Uhren und Musikinstrumente

Uhren und Musikinstrumente

Über die Sammlung

Musikinstrumente, Uhren und Barometer



Die SPSG bewahrt etwa 140 Uhren und Uhrenfragmente sowie 20 historische Musikinstrumente. Die vor 1918 sehr viel umfangreichere Sammlung wurde nach der Vermögensauseinandersetzung mit den Hohenzollern 1926 sowie durch Kriegs- und Nachkriegseinwirkungen stark dezimiert. Aus konservatorischen Gründen werden die Uhren in der Regel nicht, einige wenige Exemplare nur selten aufgezogen. Auch die Musikinstrumente werden nicht bespielt. Etwa die Hälfte der Objekte sind – meist an den historischen Standorten – in den Schlössern ausgestellt.
Zu den ältesten Tasteninstrumenten gehören die beiden von dem berühmten Lackkünstler Gérard Dagly bemalten Cembali der Berliner Cembalo- und Harfenbauer Michael Mietke und Johann Christoph Werner (Schloss Charlottenburg). Sie stammen aus der Zeit der musikliebenden ersten preußischen Königin Sophie Charlotte (1668-1705). Die beiden Hammerflügel von Gottfried Silbermann (Schloss Sanssouci, Neues Palais) entstanden für Friedrich II. von Preußen, ebenso der 1766 datierte und signierte Hammerflügel des in London wirkenden Klavierbauers Burkardt Tschudi (Neues Palais). Die beiden noch im Bestand befindlichen Traversflöten Friedrichs II. werden dem Komponisten und Flötisten Johann Joachim Quantz zugeschrieben. Weitere Tasteninstrumente und eine Harfe stammen aus dem Besitz der Königinnen Luise (1776-1810) und Augusta (1811-1890) sowie von Kaiserin Victoria (1840-1901).
Prunkuhren gehörten zu den kostbarsten Ausstattungsstücken der Schlösser. Anfangs als technische Meisterwerke in der Berliner Kunstkammer bewundert, zogen sie schon bald als Luxusdekoration in die vornehmsten Räume ein. Das älteste Objekt der Uhrensammlung ist eine im Schloss Oranienburg präsentierte Weckuhr mit Feuerzeugmechanismus von Pierre Fromery (um 1700). Typische Pariser Pendulen in reich verzierten Gehäusen mit feuervergoldeter Bronze kaufte vor allem Friedrich II. zur Ausgestaltung der Schlösser an, wie bspw. zwei bedeutende Stücke aus der Sammlung der Madame de Pompadour mit Glockenspielwerk von Stollewerck und im Gehäuse von Jean-Pierre Latz (Marmorpalais). Taschenuhren sind nur in geringer Anzahl vorhanden.
Mehrere Uhren mit Glockenspiel-, Harfen- oder Flötenspielwerk bezeugen die besondere Vorliebe Friedrichs II. für Musikspieluhren. Sie entstanden entweder in Frankreich oder der Schweiz oder wurden von nach Brandenburg-Preußen berufenen Kunsthandwerkern gefertigt. In den letzten drei Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts förderten die preußischen Könige intensiv die in Berlin florierende, manufakturmäßig betriebene Uhrenherstellung. Werke von Uhrmachern, wie Kleemeyer, Ravené, Fischer, Huguenin, Bauer und Möllinger finden sich in den Schlössern. Drei Uhren in der Sammlung stammen aus der berühmten Neuwieder Roentgen-Werkstatt, zwei von ihnen besitzen noch die originale Mechanik von Kintzing (eine im Marmorpalais).
Das älteste der drei erhaltenen Barometer wurde 1698 für Kurfürst Friedrich III. mit der Losung des englischen Hosenbandordens verziert (Schloss Caputh).

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