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Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte Apotheken- und Drogeriegefäße aus Glas

Apotheken- und Drogeriegefäße aus Glas

Über die Sammlung

Vier Apotheken bestimmten bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die Versorgung der Potsdamer Bevölkerung mit Arzneimitteln. Die Apotheke Zum Schwarzen Bär (gegr. 1654), die Adler-Apotheke (gegr. 1725), die Löwen-Apotheke (gegr. 1733) und die Apotheke zum Goldenen Hirsch (gegr. 1735). Erst 1848 hob Friedrich Wilhelm IV. das von Friedrich II. hundert Jahre zuvor ausgestellte Privileg auf, das allein diesen vier Apotheken den Verkauf von Arzneimitteln in Potsdam erlaubte (vgl. Biela, Potsdamer Apotheken, 2004, S. 25f.). Von diesem Zeitpunkt an erfolgten mehrere Neugründungen, u. a. die der Luisen-Apotheke (gegr. 1848 als Apotheke vor dem Brandenburger Tor) oder der Charlottenhof-Apotheke (gegr. 1922).

Im Bestand des Potsdam Museums befinden sich zahlreiche Arzneigläser, von denen ein Großteil der im 19. und frühen 20. Jahrhundert hergestellten Gefäße aus lokalen Apotheken stammt. Hinzu kommen Abgabegefäße Potsdamer Drogerien aus dem Innenstadtbereich. Manche Apotheken und Drogerien ließen Flaschen mit Namensprägung eigens anfertigen, die Mehrheit etikettierte vorproduzierte Fläschchen mit Standardvolumen nach Bedarf. Ältere Apotheken- und Arzneigläser lassen sich aufgrund fehlender Beschriftungen und der überregional verwendeten Gefäßform keinem spezifischen Ort zuweisen. Hohlgläser wurden schon zu Beginn der Frühen Neuzeit dazu genutzt, bestimmte Substanzen zu bewahren, da das Material weder physikalisch oder chemisch mit den Inhaltsstoffen korrespondiert. Die Formen der in der Sammlung vertretenen Apothekengläser reicht von Vierkantflaschen, kleinen zylinderförmigen, sechskantigen und abgeflachten Flaschen und Kugelflaschen über Standgefäße bis hin zu Kuriositäten, deren angedachter Verwendungszweck nicht auf den ersten Blick offensichtlich ist.
Die Erstpublikation der Apothekengläser des Potsdam Museums fällt in das Jahr des wohl bekanntesten schriftstellernden Apothekers im deutschsprachigen Raum, dessen 200. Geburtstag 2019 gefeiert wird.

Für die Begutachtung, Material- und Technikbestimmung dankt das Potsdam Museum Dr. Verena Wasmuth, Hans-Jürgen Krackher für entscheidende Hinweise.

Eine Liste mit der in den Objekttexten abgekürzt zitierten Literatur befindet sich hier: https://bit.ly/2OdlgB3 (bitte nach unten scrollen zu Links/Dokumente).

Diese Sammlung ist Teil von

Glas [200]

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