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Heimatmuseum "Alter Krug" Zossen Fotos Günter Scheike

Fotos Günter Scheike

Über die Sammlung

Fotos Günter Scheike aus Zossen von Orten in der DDR im Zeitraum zwischen 1961 und 1972
Hintergrund der Sammlung

Im Februar 1961 feierte der Fotograf Günter Scheike seinen 40sten Geburtstag. Der von seiner Frau geführte Fotobetrieb „Fotofreund Scheike“ in Zossen verzeichnete zu diesem Zeitpunkt, dank eines öffentlichen Auftrages zur Herstellung von Fotokopien aus Mikroverfilmungen des deutschen Patentamtes, sehr gute Umsätze. Mit dem Bau der Berliner Mauer am 13.August 1961 wurde plötzlich alles anders. Der Auftraggeber saß in Westberlin, damit war der Großauftrag geplatzt.

Wie viele Firmen und Bürger stand auch das Geschäft „Fotofreund“ vor neuen Herausforderungen. Veränderte, den Bedingungen angepasste, Geschäftsideen, waren jetzt von Nöten. Durch den Mauerbau wurden jetzt Fotos nach „Sehnsuchtsorten“ nachgefragt.
Über 10 Jahre reiste Günter Scheike durch die DDR und fotografierte in den Ortschaften, neben den die Orte prägenden Kirchen, Burgen und Schlösser, vor allem Straßen und Plätze. Er bevorzugte die kleinen Orte und Dörfer, die kaum Gegenstand der Fotokunst waren. Dank der Nachfrage beschäftigte „Fotofreund“ zeitweilig bis zu sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Scheikes Fotos waren oft auch die einzige Möglichkeit zum Andenken an die einzelnen Orte. Viele Bilder gingen auch in die BRD als Erinnerung an jene Orte, in denen ehemalige DDR-Bürger lebten, in denen Hochzeiten, ob grüne, silberne, goldene, gefeiert wurden, in denen jemand aus der Verwandtschaft konfirmiert wurde oder die Kommunion empfangen hatte.
Großen Absatz fanden die Bilder auch in Orten naher sowjetischer Garnisonen als Andenken der Soldaten. Verkauft wurden die Fotos zumeist über den Dorfkonsum oder andere Geschäfte in den einzelnen Orten.
Anfang der 70iger ließ das Interesse an den Heimatbildern merklich nach. 1979 schließlich stellte das Geschäft „Fotofreund“ seinen Betrieb ganz ein.
Geblieben ist die jetzt digitalisierte Fotosammlung als ein Zeitdokument und als ein Kulturgut. Das Projekt ist abgeschlossen. Fotografien weiterer Orte werden demzufolge nicht hinzukommen.

Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.

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