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Georg Jacob Decker (Druckerei/Verlag)

"Friedrich der Große berief Decker 1763 als Direktor der von ihm auf Anlaß des Italieners Calzabigi eingerichteten Lottodruckerei, was Decker geschäftlich sehr zu statten kam. Am 26. 10. 1763 wurde Decker zum Hofbuchdrucker ernannt und erhielt 1765 die königliche Bestätigung, daß die königlichen Arbeiten in Zukunft bei ihm allein gefertigt werden sollten.
Seit 1769 begann Decker auch für eigene Rechnung zu verlegen; bei ihm erschienen Schriften von Iffland, Jung-Stilling, Klinger, Lavater, Pestalozzi, der Karschin sowie auch seines Königlichen Herrn, Friedrichs des Großen; bis 1792 war der Verlagskatalog auf 400 Schriften angewachsen. Decker verwandte auch auf die äußere Ausstattung seiner Verlagswerke große Mühe, u. a. hat Chodowiecki für ihn gearbeitet. Ueberaus umfangreich gestalteten sich seine buchhändlerischen Beziehungen, in Mannheim bei Schwan hatte er eine Niederlage für Süddeutschland errichtet, die später nach Frankfurt verlegt wurde, für die Schweiz hielt seine Mutter in Basel ein umfangreiches Lager.
1787 übertrug Friedrich Wilhelm II. ihm und der Firma Voß & Sohn ein Privileg zum Druck und Verlag der Werke des verstorbenen großen Königs. Decker etablierte im Kgl. Schlosse eine Druckerei mit 10 Pressen, welche am 5. 4. 1789 den Druck der 25 Bände umfassenden Werke des großen Friedrich vollendeten. Zwei Jahre früher hatte ihn der König zum Geheimen Oberhofbuchdrucker ernannt.
Durch Erbvertrag überließ er 1792 sein Geschäft seinem Sohne Georg Jakob Decker II., der schon seit 1788 Teilhaber gewesen war; er starb am 17. 11. 1799; die von ihm begonnene Niederschrift der »Erinnerungsblätter seines Lebens« konnte er nicht vollenden.
Georg Jacob II. war am 9. 11. 1765 zu Berlin geboren, erhielt seine Schulbildung auf dem Gymnasium zum Grauen Kloster und trat dann als Lehrling in die väterliche Offizin ein. Nachdem er eine zeitlang in Stettin gearbeitet, sandte ihn der Vater auf die Reise, um die wichtigsten Etablissements in Leipzig, Weimar, Hanau, Speier, Straßburg, Basel, Zürich, Bern, Turin, Florenz, Rom, Mailand und Paris zu besuchen.
Das buchhändlerische Geschäft der Firma G. J. Decker und Sohn cedierte Georg Jacob II. 1792 seinem Schwager H. A. Rottmann,[169] der es unter seinem Namen fortführte. Decker widmete sich ausschließlich der Druckerei."
Aus: Rudolf Schmidt, Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Beiträge zu einer Firmengeschichte des deutschen Buchgewerbes. 1. bis 6. Bd. Berlin: Verlag der Buchdruckerei Franz Weber (später: Eberswalde: Verlag von Rudolf Schmidt), 1902-1908. Online: http://www.zeno.org/Schmidt-1902/A/Decker,+Familie

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