IV 3031 Brettstuhl
Karl Friedrich Schinkel
Berlin, nach 1829
Der Brettstuhl gehört zu einem Ensemble von mehreren Stühlen und einer Sitzbank aus dem Prinz Wilhelm Palais in Berlin. Er ist aus Mahagoni-Holz gefertigt und hat eine an den Ecken abgerundete Sitzplatte mit runder Sitzmulde, die Stuhlbeine sind nach außen gespreizt. Der Brettstuhl ist aus einem Sitzbrett, darin eingesteckte vier Beine sowie eine eingesteckte Rückenlehne konstruiert, daher der Name Brettstuhl. Auf dem runden Rücken ist das preußische Wappen mit dem schwarzen Adler unter der preußischen Königskrone und "FR"-Monogramm auf der Brust gemalt. Möglicherweise eine Rückbesinnung auf den aus zeitgenössischer Sicht ruhmreichen Vorfahren Friedrich II.
Der Entwurf zu diesem Stuhl stammt von Karl Friedrich Schinkel. Er orientierte sich an dem Typus des Brettstuhls, welcher als Bauernstuhl seit dem 16. Jahrhundert vor allem in den Alpenländern und Süddeutschland verbreitet ist. Es ist eine vereinfachte Form des italienischen Sgabello, einem Hocker mit aufrechtstehender Rückenlehne aus der Zeit der Renaissance. Der Stuhl ist im Neuen Pavillon von Schloss Charlottenburg in Berlin zu besichtigen.
Jule Sophie Christ / Henriette Graf
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