museum-digitalbrandenburg
STRG + Y
de
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Gemäldesammlung [GK I 5390]
Giordano, Luca: Urteil des Paris, GK I 5390. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Pfauder, Wolfgang (2019) (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Urteil des Paris

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Die Geschichte vom "Urteil des Paris" aus der griechischen Mythologie ist in der Barockzeit sehr beliebt. Sie erzählt von dem als Hirte lebenden trojanischen Königssohn, der unter den Göttinnen Athena, Hera und Aphrodite die Schönste auswählen soll und sich nicht für Athena entscheidet, die ihm dafür Weisheit geben möchte, oder Hera, die ihm die Herrschaft über die Welt verspricht, sondern für Aphrodite, die ihm die Liebe zur schönsten Frau, der Welt verspricht.

Auch Luca Giordano, der für seine flotte Malweise bekannt war, schuf mehrere Versionen. In der Potsdamer Komposition gab er dem Thema einen humoristischen Anstrich. So hat er die Göttin Athena, wohl erkenntlich an dem neben der sitzenden Figur liegenden Helm, wenig würdevoll in dem Augenblick dargestellt, in dem sie mit empörtem Gesichtsausdruck, wieder in ihr weißes Hemd schlüpft. Ein Kommentar des Malers zur Wahl des Helden liegt auch in der Szene ganz links im Bild. Hinter zwei Bäumen versteckt feixen zwei gehörnte Faune in Richtung Aphrodite, die dies offenbar auch bemerkt.

Für wen die Darstellung im Neuen Palais im Potsdam ursprünglich gemalt wurde, ist nicht bekannt. Zusammen mit dem "Raub der Sabinerinnen", das wahrscheinlich als Pendant zu dem „Parisurteil“ entstanden ist, erwarb König Friedrich II. das Gemälde über einen Zwischenhändler aus dem Besitz des französischen Malers, Restaurators und Kunsthändlers Louis-François Colins (1699-1760). Dieser besaß außerdem zwei etwas kleinere Darstellungen Giordanos mit dem "Raub der Europa" und dem "Triumph der Galathea". Seit 1771 befinden sich diese Gemälde in der Eremitage in St. Petersburg. Colins ließ von Jacques-Firmin Beauvarlet zwischen 1760 und 1763 Stiche von den vier Gemälden anfertigen, wohl um sie besser verkaufen zu können.

Der preußische König ließ die beiden Gemälde Giordanos 1768 zusammen mit anderen italienischen Barockgemälden im Oberen Saal im Neuen Palais fest in die Wanddekoration einbauen.

Franziska Windt

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

ohne Rahmen: Höhe: 254.00 cm Breite: 361.00 cm

Literatur

  • Bartoschek, Gerd: Die Gemälde im Neuen Palais, 3. Aufl., Potsdam-Sanssouci 1979. , S. 26, Nr. 210
  • Ferrari, Oreste / Scavizzi, Giuseppe: Luca Giordano, 3 Bde., Neapel 1966.
  • Ferrari, Oreste / Scavizzi, Giuseppe: Luca Giordano. L`opera completa, 2 Bde., Neapel 1992.
  • Friedrich II. und die Kunst. Ausstellung zum 200. Todestag, 2 Bde., Ausstellung, Potsdam, Staatliche Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci, 1986, Potsdam 1986. , S. 96
  • Glorieux, Guillaume: À l`enseigne de Gersaint. Edme-François Gersaint, marchand d`art sur le pont Notre-Dame (1694-1750), Diss. Univ. Paris 2002, Seyssel 2002. , S. 324
  • Nicolai, Friedrich: Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam und aller daselbst befindlicher Merkwürdigkeiten, Berlin 1769. , S.
  • Oesterreich, Matthias: Beschreibung aller Gemählde, Antiquitäten und anderer kostbarer und merkwürdiger Sachen, so in denen beyden Schlößern von Sans-Souci, wie auch in dem Schloße zu Potsdam und Charlottenburg enthalten sind, Berlin 1773, Nr. 159.
  • Parthey, Gustav: Deutscher Bildersaal. Verzeichniss der in Deutschland vorhandenen Oelbilder verstorbener Maler aller Schulen, 2 Bde., Berlin 1863/1864., Bd. 1. , S. 494, Nr. 86
  • Poensgen, Georg: Die Gemälde in den preußischen Schlössern. Das Neue Palais, Berlin 1935. , S. 17, Nr. 93
  • Savoy, Bénédicte: Kunstraub. Napoleons Konfiszierungen in Deutschland und die europäischen Folgen. Mit einem Katalog der Kunstwerke aus deutschen Sammlungen im Musée Napoléon, Wien 2011. , S. 221
Karte
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.