Die Petroleumlampe ist komplett überliefert mit Fußarmatur, Brenner, Glaszylinder, Schirmhalter und Lampenschirm. Die Glasteile sind mundgeblasen. Der Lampenschirm ist handbemalt. Stilistisch ist das Stück zwischen Jugendstil und Art déco einzuordnen.
Hier noch nachzutragen: Objekttext in der Sonderausstellung "Glas und europäisches Kulturererbe" (Entwurf):
Argand-Lampe und europäischer Techniktransfer
Beleuchtungsglas ist eine wichtige Sortimentgruppe der Glasindustrie. Im 19. Jahrhundert bildete sich besonders in der Niederlausitz ein Branchensegment der Beleuchtungsglasindustrie, zu der auch die Baruther Glashütte gehörte. Die neuen Produkte "Lampenschirm" und "Glaszylinder" verdanken sich der Erfindung von Francois Ami Argand Endes des 18. Jahrhunderts. Vor dem Hintergrund des neuen Wissens des Sauerstoffverbrauchs bei einer Verbrennung (Lavoisier) entwickelte er Lampenszylinder, hohle Dochte, spezielle Brenner und Lampenschirme. Seine Erfindung (Argand- oder Schiebelampe) in Paris war die Voraussetzung für die Massenproduktion der Beleuchtungsglasindustrie und ist ein gutes Beispiel für europäischen Techniktransfer.
Eine Petroleumleumlampe ist auch Ausdruck frühen Verbrauchs von Erdöl, des rasanten Anstiegs der Kohlendioxid-Emission in der Industrialisierung und der geologisch wirksamen Eingriffe des Menschen in die "Natur".
Die Rohölproduktion betrug in den USA 1871 5 Millionen Barrel. Bis 1900 stieg der Verbrauch auf 70 Millionen Barrel.
Sonderausstellung "Glas und europäisches Kulturerbe"
Abschnitt: Erfindungen
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