museum-digitalbrandenburg
STRG + Y
de
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Textil [IX 969]
Kaminschirmbespannung mit Chenillestickerei, IX 969. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Handrick, Roland (2000) (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Kaminschirmbespannung mit Chenillestickerei

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Friedrich Nicolai nennt den Kaminschirm in seiner Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam von 1786 bereits an seinem heutigen Standort und gibt die Auskunft, dass der "gestickte[.] Schirm von der verwittw[eten] Herzoginn von Braunschweig" für ihren Bruder König Friedrich II. gefertigt worden sei. Damit ist er neben dem Kaminschirm von Sanssouci (IX 973) das einzige erhaltene Beispiel der mehrfach in den Schlössern Friedrichs II. von der Herzogin belegten Stickereien. Nicolai nennt außerdem noch von der Hand der Herzogin das gesamte Sitzmöbelensemble des Eckkabinetts, das an das Konzertzimmer angrenzte. Dessen Bezüge bestanden "aus gelbem Atlas, worauf in Chenille gestickte Blumen [nd] Vögel" aufgebracht waren. Diese bereits 1799 zerschlissenen Bezüge wurden um 1862 ausrangiert. Einen weiteren "Kaminschirm mit Blumen in Chenille, von der verwittweten Herzoginn von Braunschweig" führt Nicolai zudem im unteren Damenschlafzimmer des Fürstenquartiers und zudem im oberen Herrenschlafzimmer auf. Die Stickereien dokumentieren anschaulich die enge Verbindung der 1733 nach Braunschweig verheirateten preußischen Prinzessin mit dem Hof ihres Bruders. Diese Verbindung hielt nicht nur durch die geschwisterlichen Bande, sondern verstärkten sich zusätzlich, als im siebenjährigen Krieg ihr Gemahl Herzog Karl I. von Braunschweig-Lüneburg eine politische Allianz mit Preußen schloss und ihr Sohn, der Erbprinz Karl Wilhelm Ferdinand, seine glänzende Karriere in der preußischen Armee begann. Häufig hielt sich die Herzogin selbst in Potsdam auf, besonders nach dem Tod ihres Gatten in den achtziger Jahren. Hiervon berichten wiederholte Zahlungseinträge in den Schatullrechnungen ihres Bruders, der sie mehrere Jahre mit Festen zu ihrem Geburtstag ehrte und ihr Reisen finanzierte. Wahrscheinlich entstanden die vielen Stickereien während dieser wochen- und monatelangen Aufenthalte, in denen sich die Herzogin mit der schönen Tätigkeit der Stickerei die Zeit vertrieb und zugleich zur Ausstattung der Schlösser ihres Bruders beitrug.

Uta-Christiane Bergemann

Material/Technik

Chenille, Buntstickerei, Tambourierarbeit - Stickgrund Schuss: Baumwolle, Atlas - Stickgrund Kette: Seide, Atlas

Maße

Hauptmaß: Höhe: 103.00 cm Breite: 92.00 cm

Literatur

  • Das Neue Palais bei Potsdam, v. Charles F. Foerster, Berlin 1923 (Amtlicher Führer). , S. 60
  • Das Neue Palais in Potsdam, v. Charles F. Foerster, Berlin 1935 (Amtlicher Führer). , S. 31, Abb. 11
  • Die Möbel im Neuen Palais, bearb. v. Jutta Nicht, hrsg. v. Staatliche Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci, 2. Aufl., Potsdam 1980. , S. 61
  • Neues Palais, bearb. v. Hans-Joachim Giersberg, 5. Aufl., Potsdam 1976 (Amtlicher Führer). , S. 18
  • Neues Palais, bearb. v. Hans-Joachim Giersberg, 7. Aufl., Potsdam 1981 (Amtlicher Führer). , S. 16
  • Textile Kostbarkeiten. In Sanssouci bewahrt, Ausstellung, Potsdam, Stiftung Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci, 1993, Potsdam 1993. , S. 15, 48
  • Bergemann, Uta-ChristianeStickereien, Berlin 2000 (Bestandskataloge der Kunstsammlungen. Angewandte Kunst. Textilien / Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg). , S. 50-51, Abb
Karte
Hergestellt Hergestellt
1755
Philippine Charlotte von Preußen
Potsdam
Hergestellt Hergestellt
1755
Philippine Charlotte von Preußen
Braunschweig
1754 1772
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.