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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Skulpturensammlung [Skulpt.slg. 149]
Adam, François Gaspard Balthasar: Statue der Venus Urania mit Harfe, 1748, Skulpt.slg. 149. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Murza, Gerhard (1992) (CC BY-NC-SA)
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Venus Urania mit Harfe

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Beschreibung

Die Statue der Venus Urania von François Sigisbert Adam (1710-1761) im Marmorsaal des Schlosses Sanssouci zeigt die Göttin der Liebe und Schönheit, die sich in der Gestik als Pendant zur Statue des Apollo hinwendet. Während an ihrer Seite eine Lyra, das Harmonie symbolisierenden Attribut des Gottes Apollo, zu sehen ist, ist der Vers auf der Schrifttafel in der Hand des Apollo dem Venus-Hymnus des römische Dichters und Philosophen Lukrez (zw. 99 und 94–55 oder 53 v. Chr.) entnommen, mit dem dessen Schrift „De rerum natura“ beginnt. In dem Venus-Hymnus besingt er die Liebe als Motor allen Seins.

In der Konstellation beider Skulpturen im Marmorsaal wird der Prozess der Erkenntnis mit dem Begriff von Liebe und Schönheit verknüpft. Ähnlich wie Apollo, der Gott der Künste und Wissenschaften, und der Naturphilosoph Lukrez in der Bedeutung der Skulptur verschmolzen werden, kann Venus als ein mobilisierendes Prinzip, im allgemeineren Sinne als Éros, verstanden werden. Die kompositorische Identität der Venus mit der Pygmalion-Figur auf einem der Wandgemälde von Antoine Pesne (1683-1757) im nahegelegenen Konzertzimmer Friedrichs II. von Preußen führt thematisch zusätzlich zur Bedeutung der Liebe für die Kunst. (Der mythische Bildhauer Pygmalion verliebte sich in seine Skulptur, die Venus für ihn zum Leben erweckte.)

Beide Statuen sind in den ersten beiden Jahren der Tätigkeit von François Sigisbert Adam als Leiter des Französischen Bildhauerateliers in Berlin entstanden, das Friedrich II. 1747 eigens gegründet hatte. Adam wirkte bis 1760 in Berlin und schuf mit dem Atelier vor allem Skulpturen für den Park Sanssouci. Mit dem Wirken der Franzosen wurden künstlerischer Anspruch und methodisch-handwerkliche Erfahrung in der Herstellung von Marmorskulpturen nach Berlin gezogen und damit eine wichtige Voraussetzung für die Entwcklung der Berliner Bildhauerschule im späten 18. und im 19. Jahrhundert geschaffen.

Saskia Hüneke

Material/Technik

Marmor

Maße

Höhe: 187.00 cm Breite: 82.00 cm Tiefe: 53.00 cm

Literatur

  • Heinze, Marie: &quot;Die Gebrüder Adam und ihre Beziehungen zu Friedrich d. Großen&quot;, in: Mitteilungen des Vereins für d. Geschichte Potsdams, N.F. Bd. V, 1916, Nr. 320.
  • Hübner, Paul Gustav: Schloß Sanssouci, Berlin 1926. , S. 38/39
  • Nicolai, Friedrich: Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam und aller daselbst befindlicher Merkwürdigkeiten, Berlin 1769. , S. 527
  • Nicolai, Friedrich: Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam, aller daselbst befindlicher Merkwürdigkeiten und der umliegenden Gegend, 3 Bde., 3. Aufl., Berlin 1786, III. , S. 1214
  • Oesterreich, Matthias: Beschreibung aller Gemählde, Antiquitäten und anderer kostbarer und merkwürdiger Sachen, so in denen beyden Schlößern von Sans-Souci, wie auch in dem Schloße zu Potsdam und Charlottenburg enthalten sind, Berlin 1773. , S. 60, Nr. 2
  • Oesterreich, Matthias: Beschreibung und Erklärung der Grupen, Statuen, ganzen und halben Brust-Stücke, Basreliefs, Urnen und Vasen von Marmor, Bronze und Bley, sowohl von antiker als moderner Arbeit, welche die Sammlung Seiner Majestät, des Königs von Preußen, ausmachen [...], Berlin 1775. , S. 25, Nr. 137
  • Rumpf, Johann Daniel Friedrich: Berlin und Potsdam. Eine Beschreibung aller Merkwürdigkeiten dieser Städte und ihrer Umgebungen, 2 Bde., 4. Aufl., Berlin 1823, II. , S. 103
  • Rumpf, Johann Daniel Friedrich: Beschreibung der aeussern und innern Merkwürdigkeiten der Königlichen Schlösser in Berlin, Charlottenburg, Schönhausen, in und bey Potsdam. Ein Handbuch für Fremde und Einheimische, Berlin 1794. , S. 183
  • Seidel, Paul: Französische Kunstwerke des 18. Jahrhunderts im Besitze Seiner Majestät des Deutschen Kaisers und Königs von Preußen. Geschichte der Erwerbung und Verzeichnis, Berlin 1900, Nr. 161.
  • Schloss Sanssoucibearb. v. Götz Eckardt, 18. Aufl., Potsdam 1996 (Amtlicher Führer). , S. 57
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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

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