Johann Heinrich Hintze (1800–1861) zeigt Schloss Glienicke in dieser Radierung vor Errichtung der Löwenfontäne im Jahr 1838, die den hier links von den beiden hochaufragenden Pappeln zu erkennenden Springbrunnen in einer eisernen Schale ersetzte. Rechterhand ist der Kopfbau der Orangerie des Grafen Lindenau (1755–1842) zu erkennen. Halb von Bäumen verdeckt, liegt zurückgesetzt von der Chaussee Richtung Berlin, das Schloss. Der Bau geht zurück auf ein Gutshaus, das der Berliner Arzt Johann Jakob Mirow (1700–1776), einer der Vorbesitzer Glienickes, wohl um die Mitte des 18. Jahrhunderts hatte errichten lassen. Umbauten ließ bereits Karl August Fürst von Hardenberg (1750–1822) durch Karl Friedrich Schinkel (1781–1841) und Ludwig Persius (1803–1845) vornehmen. Nach dem Erwerb von Glienicke durch Prinz Carl von Preußen im Jahr 1824 war der Umbau des Schlosses neben der Erweiterung des ehemaligen Billardhäuschens zu einem Casino (vgl. Inv.-Nr. 81-484-K2) das erste große Bauvorhaben auf dem Parkgelände nördlich der Glienicker Brücke. Der Berliner Kupferstecher Johann Baptist Hössel (gest. 1824) fertigte die Radierung gemeinsam mit zwei weiteren (vgl. Inv.-Nr. 81-517-K2) nach Zeichnungen des Architektur- und Landschaftsmalers Johann Heinrich Hintze für den Berliner Verlag von Julius Kuhr an. [Uta Kaiser]
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