1834–1837 ließ Friedrich Wilhelm III. von Friedrich August Stüler (1800–1866) und dem aus Potsdam gebürtigen Architekten Albert Schadow (1775–1849) die Kirche St. Peter und Paul in Nikolskoe errichten. Die Formensprache des Kirchturmes erinnert nicht von ungefähr an russische Architektur: 1817 hatte die älteste Tochter des preußischen Königs und Luise, Charlotte, den späteren Zaren Nikolaus I. geheiratet. Als Alexandra Feodorowna wurde Charlotte nach der Inthronisation ihres Ehemanns Zarin von Russland. Die Verbindung des preußischen Königshauses zu Russland fand in den folgenden Jahren durch den Bau der Kolonie Alexandrowka und der Alexander-Newski-Kirche in Potsdam (Inv.-Nr. BK-2013-1, 80-310-K2a) weiteren Ausdruck. Bereits 1819 hatte Friedrich Wilhelm III., nachdem er von dem Interesse Charlottes am Werk des russisch-italienischen Architekten Carlo Rossi (1775–1849) erfahren hatte, ein nach dessen Plänen gestaltetes Blockhaus am Ufer der Havel zwischen Klein-Glienicke und der Pfaueninsel errichten lassen. Zu Ehren seines Schwiegersohnes nannte er es „Nikolskoe“ (dem Nikolaus zugeignet). In den 1830er Jahren schließlich folgte die Kirche, von der aus das Schloss auf der Pfaueninsel – wie auf dieser Lithografie aus der großformatigen Mappe „Potsdam“ des ortsansässigen Verlegers Otto Janke (1818–1887) – gut zu erkennen ist. [Uta Kaiser]
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