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Altstadt, Friedhof (Stadtmuseum Brandenburg an der Havel - Frey-Haus CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Brandenburg an der Havel - Frey-Haus / Digitalisierungslabor der FH Potsdam (CC BY-NC-SA)
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Körner, Gertrud: Brandenburg an der Havel, Altstädter Friedhof, um 1900

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Beschreibung

Aufgrund der 1949 durchgeführten Auflassung des Altstädtischen Friedhofs an der Nikolaikirche und der damit einhergehenden Einebnung aller Gräber wurden auch die zugehörigen Grabmale und Umzäunungen beseitigt, sofern sie nicht schon vorher Wegebaumaßnahmen der Stadt auf dem Gelände zum Opfer gefallen waren. Darunter befand sich wohl auch diese aufwändige Umzäunung mit dem Rokoko-Gitter und den Putten auf hohen Postamenten. Es handelte sich hierbei trotz des geöffneten Gitterflügels nicht um einen Eingang in den Friedhof, da dessen Mauer sehr viel weiter von der im Bild rechts erkennbaren Kirche entfernt lag. Vielmehr dürfte dies die Begrenzung einer größeren Grabanlage gewesen sein; wem sie gewidmet war und wie sie vollständig aussah, kann derzeit leider nicht gesagt werden. Auffällig ist, dass Gertrud Körner hinter dem Gitter die kleinen Rundbogenfenster im nördlichen Seitenschiff der Nikolaikirche fortlässt. Lediglich das Rundbogenportal deutet sie zu Füßen der Putte am rechten Bildrand an. Sie belässt die Seitenschiffwand im Ungefähren, um davor das Speergitter mit den C-Schwüngen und Blättern umso wirkungsvoller zur Geltung bringen zu können. [Thomas Sander]
Radierungen von Gertrud Körner werden in einer Brandenburger Ausstellungsbesprechung 1911 und dann immer wieder erwähnt, sie soll demnach Motive nicht nur aus der Stadt Brandenburg, sondern auch von anderen Landschaften radiert haben. Es kann wohl sein, dass sie in ihren Berliner und Brandenburger Atelier- und Schulräumen auch Künstlergraphik erstellte und vervielfältigte. Druckgraphische Ansichten haben seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, nach den Jahrzehnten technisch immer perfekterer Reproduktion mit immer höheren Auflagen, einen Niedergang erfahren. Als Künstlergraphik in geringen Auflagen nahm sie neuen Aufschwung am Ende des Jahrhunderts. Wenn Gertrud Körner auch in erster Linie Malerei studierte, so mag sie die Radierung vor allem als Erwerbungsquelle betrachtet haben, konnten Radierungen doch zu einem Bruchteil des Preises für ein Ölbild erworben werden. Ihre Radiermotive sind in erster Linie Malermotive, nicht Architekturveduten.

Bestand vor 1945.

Bezeichnet in der Darstellung re. u. mit Monogramm "GK", unter der Darstellung (mit Bleistift) eigenhändig mi. u. "Altstadt Friedhof", re. u. "G. Körner.""

Material/Technik

Ätzradierung, Roulette, Flächenätzung in Braun auf Kupferdruckpapier mit breitem Rand, leicht gebräunt und stockfleckig, Knickspuren (rückseitig Klebereste früherer Rahmung)

Maße

22,4 x 29,2 cmBlattgröße: 43,4 cm, Breite 30,8 cm; Plattengröße 27,2 cm, Breite 19,9 cm; Bildgröße: Höhe 26,2 cm, 19,3 cm

Inventarnummer

[V10865Kb]

Gehört zu

Grafiksammlung
Mutige Frauen

Literatur

  • Brandenburgisches Landesamt und Archäologisches Landesmuseum (1995): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmale in Brandenburg, Band 1.2/2: Stadt Brandenburg an der Havel. Äußere Stadtteile und eingemeindete Orte. Worms, S. 111
  • Geiseler, Udo / Heß, Klaus (2008): Brandenburg an der Havel. Lexikon zur Stadtgeschichte. Berlin, S. 24f.

[Stand der Information: ]

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